Indonesien

Länderinformationen Indonesien

Ein Paradies für marine Artenvielfalt, atemberaubenden Naturkulisse, tropischen Naturwunder sowie kunsthistorische Schätze: all das findest Du in Indonesien. Das ferne Land in Südostasien, das aus tausenden Vulkaninseln besteht, beheimatet Biodiversität-Hotspots sowohl zu Lande als auch Unterwasser. Indonesien ist für seine Dschungel bekannt, in denen Elefanten, Orang-Utans und Tiger leben. Man findet hier ebenfalls den artenreichsten Lebensraum der Meere – das Korallendreieck. Imposante Tempelanlagen und traditionelles Puppenspiel, in den dichter besiedelten Regionen, runden das kulturelle Angebot ab. Erfahre in unseren Länderinformationen Indonesien mehr über das faszinierende Land in Südostasien.

Unsere Indonesien-Reisen:

Erlebnisreise Indonesien – Expeditions-Segelreise

Freiwilligenarbeit Indonesien – Artenschutz Borneo

Highlights in Indonesien

Der Nationalpark Lorentz (Indonesisch: Taman Nasional Lorentz) in Westneuguinea, Indonesien, ist das größte Naturschutzgebiet Südostasiens. Das Gebiet umfasst eine Fläche von 2,35 Millionen Hektar und ist ein UNESCO-Weltnaturerbe. Der Park enthält eine außergewöhnliche Vielfalt an Ökosystemen: Gebirge, Tieflandregenwald, Torf- und Süßwasser-Sumpfwald sowie tropische Meereswelt.

Besonders faszinierend ist der Berg Puncak Jaya, auch Carstensz-Pyramide genannt, welcher mit 4.884 m Höhe weltweit der höchste Berg auf einer Insel ist und inmitten des tropischen Indonesiens ganzjährig schneetragende Gletscher aufweist.
In der Cenderawasih-Bucht (indonesisch Teluk Cenderawasih), im Norden der indonesischen Region Westneuguinea, wurde 2002 der Nationalpark Teluk Cenderawasih gegründet. Mit etwa 14.535 km² ist er der größte marine Nationalpark Indonesiens. Im Park sind 150 Korallenarten, über 200 Fischarten (darunter der Echte Clownfisch und Haie) sowie vier Arten von Meeresschildkröten. Auch Meeressäuger wie Dugong, Blauwale und Delfine bewohnen den Park.
Das 5,4 Millionen Quadratkilometer große Korallendreieck im Indopazifik ist der artenreichste Lebensraum der Meere. Dieses Meeresgebiet liegt zwischen Indonesien, Australien und den Philippinen. Aufgrund seiner enormen Artenvielfalt wird es auch „der Amazonas-Regenwald der Ozeane“ genannt. 600 Korallenspezies, mehr als 3000 Fischarten und sechs der sieben existierenden Meeresschildkrötenarten sind in dieser Unterwasserwelt zuhause.

Geographie Indonesien

Indonesien ist der größte Archipelstaat der Welt. Der Staat umfasst eine Land-Fläche von rund 1,9 Mio. km² und Territorialgewässer mit einer Fläche von rund 3,3 Mio. km². Das Staatsgebiet hat eine Ost-West-Ausdehnung von 5.120 km und eine Nord-Süd-Ausdehnung von 1.760 km.

Das Land verteilt sich auf mehr als 17.500 Inseln. Einige dieser Inseln, wie zum Beispiel Neuguinea, Borneo, Kalimantan (Borneo) und Sumatra, gehört zu den größten Inseln der Welt. Die Gewässer Indonesiens werden durch vielen Meerengen, flachen Nebenmeeren, Seebecken und Wasserstraßen gekennzeichnet.

Indonesien liegt beiderseits des Äquators zwischen der malaiischen Halbinsel, den Philippinen und Australien. Im Osten wird Indonesien vom Pazifischen Ozean eingegrenzt und im Westen vom Indischen Ozean. Der größte Teil Indonesiens ist dem asiatischen Kontinent zuzuordnen. Ein kleiner Teil, der Landesteil Indonesiens auf der Insel Neuguinea, gehört jedoch zum australischen Kontinent.

Eine Bucht der Küstenregion von Indonesien ist von hohen, steilen Klippen umgeben.

Die tropischen Regenwälder von Indonesien gehören zu den wichtigsten Regenwaldgebieten der Erde.

Geomorphologie/Geologie

Die moderne Inselregion, wie wir sie heute kennen, war einst mit dem asiatischen Festland verbunden. Erst nach dem Eiszeitalter entstand der Archipel. Indonesien liegt an den Rändern zweier Kontinentalplatten (tektonische Platte): Die eurasischen Platten und die australischen Platten.

In Indonesien treffen der Pazifische Feuerring (ein Vulkangürtel auf den 90 % der weltweiten Erdbeben zurückgehen) und der Alpidische Gebirgsgürtel (der bei der bislang letzten globalen Gebirgsbildungsphase der Erdgeschichte entstand) aufeinander. Dies führt dazu, dass Indonesien stark vulkanisch geprägt und sehr gebirgig ist. Es kommt auch heute noch zu Naturereignissen wie Vulkanausbrüchen, Erdbeben und Tsunamis.

Die fruchtbaren Böden werden, insbesondere in Java, zur Landwirtschaft genutzt. Durch das tropische Klima lässt sich diese Nutzung intensivieren.

Bromo, ein Stratovulkan auf der indonesischen Insel Java, ist einer der aktivsten Vulkane auf Java. Er ist 2329 m hoch und liegt im Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru.

Reisetipps und Wissenswertes für Indonesien

Die Infrastruktur in Indonesien hat das Potenzial, moderner und klimafreundlicher zu werden. Es liegen anhaltende Mangel an städtischer Infrastruktur, allgemeinen Verkehrsüberlastung, übermäßigem Druck auf die Strom- und Wasserversorgung sowie unsachgemäßer Abwasserbehandlung und Abfallentsorgung vor.
Umweltrelevante Infrastrukturprojekte werden bereits geplant in Indonesien.
1. August (Ausrufung der Unabhängigkeit 1945)
- Leitungswasser in Indonesien hat keine Trinkwasserqualität. Es gilt als Gesundheitsgefahr und kann beispielsweise zu Darmkrankheiten führen. Du solltest selbst beim Zähneputzen lieber auf alternatives Trinkwasser in Flaschen zurückgreifen.
- Nutze deine rechte Hand aus Höflichkeit in alltäglichen Situationen. Die linke Hand wird beim Toilettengang genutzt und gilt daher als unrein. Achte daher aus kulturellem Respekt darauf, dass Du zur Begrüßung, zum Essen und Geld überreichen die rechte Hand nutzt.
- Orientiere Dich bei der Kleiderwahl an der Kleidung der Einheimischen. In konservativen Gegenden sowie bei Tempelbesuchen sollte deine Kleidung über die Knie reichen und deine Schultern bedecken.

Klima Indonesien

Durch die geografische Lage beiderseits des Äquators besitzt Indonesien ein ausgesprochen tropisches Klima.

Auf Borneo, Sumatra, Westjava, Papua, den Molukken und Sulawesi gibt es immerfeuchtes Tropen-Klima. Jahreszeiten im europäischen Sinne existieren dort nicht. Prägnant ist hier die gleichbleibende Tagestemperatur. Die mittlere Tagestemperatur liegt im Jahresverlauf immer zwischen 25 °C und 27 °C. Zudem herrscht eine Luftfeuchtigkeit von 95 %, die man auch tropische Schwüle nennt. Die Niederschlagsmenge eines Jahres liegt zwischen 2000 mm und 4000 mm.

Das Klima auf Java, den kleinen Sundainseln und den Aruinseln wird durch zwei Monsunzeiten geprägt. Die trockene Jahreszeit (Wintermonsun genannt) sind die Monate Juni bis September, die feuchte die Monate Oktober bis April. In den feuchten Phasen kann es bis zu 50 mm Niederschlag pro Tag geben. Dies führt oft zu Überschwemmungen. Auch in diesen Gebieten gibt es gleichbleibend hohe Tagestemperaturen, die aber über Nacht stark absinken können. Innerhalb von 24 Stunden unterliegt die Temperatur somit Schwankungen von bis zu 12 °C.

Aufgrund der variierenden Höhenlagen kommt es zu regionalen Schwankungen. In den über 5.000 m hohen Gebirgen auf Neuguinea kommt es sogar zu Schneefällen.

Tier- und Pflanzenwelt von Indonesien

Das Megadiversitätsland ist ein Biodiversität-Hotspot. Die wohl bekannteste endemische Tiergruppe sind die Orang-Utans (Pongo). Eine Primatengattung der Menschenaffen mit rotbraunem Fell und einem Körperbau, der stark der baumbewohnenden Lebensweise angepasst ist. Alle drei Arten, der Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus), der Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) und der Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis) sind stark bedroht. Die Lebensräume der Orang-Utans werden hauptsächlich durch die Holzgewinnung, die Errichtung landwirtschaftlich genutzter Flächen und die Palmölproduktion zerstört. Denselben Bedrohungen sind auch andere endemische Arten in Indonesien ausgesetzt. Nur noch wenige Sumatra-Tiger (Panthera tigris sumatrae) und Java-Panther (Panthera pardus melas) Exemplare leben in freier Wildbahn.

In Sumatra und Borneo kommen Elefanten in ihrem natürlichen Lebensraum vor.

Ein Asiatischer Elefant in der Seitenansicht geht nach link. Er ist vom dichten Grün des indonesischen Dschungels umgeben.

Ein Orang-Uta Weibchen, beheimatet in den Regenwälder Borneos und Sumatras in Indonesien, säugt ihr Junges.

In Indonesien gibt es mehr als 1.500 verschiedene Vogelarten. Zu den außergewöhnlichen Arten, die in Vogelparks des Archipels zu finden sind, gehören Paradiesvögel, Tukans, Nashornvögel und Kakadus.

In Indonesien gibt es die größten Regenwaldgebiete der Welt. Hier kommen viele seltene Pflanzen wie Orchideen oder Rafflesien. In den Bergen wachsen Koniferen, während die Küsten vielerorts von Mangrovenwäldern gesäumt werden.

Zwischen den Inseln in Indonesien verläuft die sogenannte Wallace-Linie, benannt nach ihrem Entdecker, dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace. Sie ist die biogeografische Trennlinie, die die Übergangszone zwischen asiatischer und australischer Fauna markiert.

Indonesien hat auch in der Meereswelt einiges zu bieten. Seepferdchen, Kugelfische, Rochen, Haie, Delfine, Aale, Tintenfische, Meeresschnecken, Seeschlangen, Meeresschildkröten, Krebstiere, Seesterne und Korallen bieten eine verblüffende Vielfalt von Indonesiens Unterwasserwelt.

Eine Grüne Meeresschildkröte (Chelonia mydas) im tropischen Meer in Indonesien.

Ein Fischschwarm Stachelmakrelen (Carangidae), in tropischen und subtropischen Zonen des Atlantiks und des Indopazifiks, hält sich in Küstennähe auf.

Sozialgeographie Indonesien

Die Bevölkerung Indonesiens ist zwischem den Jahren 1950 und 2020 rasant angewachsen. Die Besiedlungsdichte der indonesischen Inseln ist sehr unterschiedlich. Java ist am dichtesten besiedelt. Die malaiische Herkunft macht den größten Anteil der verschieden vertretenen Ethnien Indonesiens aus. Laut einer Volkszählung von 2001 leben in Indonesien insgesamt fast 360 verschiedene Völker. Diese Vielfalt spiegelt sich ebenfalls in den gesprochenen Sprachen wider.
Der überwiegende Teil der indonesischen Bevölkerung bekennt sich zum Islam (etwa. 87 %). Zu anderen praktizierten Religionen zählt das Christentum (etwa 10 %), der Hinduismus, der Buddhismus und Taoismus und der Konfuzianismus. Der Inselstaat schreibt vor, dass sich alle Bürger zu einer dieser fünf anerkannten Weltreligionen bekennen müssen (Stand 2022). Dies stellt eine erhebliche Einschränkung der Religionsfreiheit dar.
Das wichtigste Exportgut für Indonesien ist die Steinkohle, dicht gefolgt vom Palmöl. Indonesien gilt als größter Palmölproduzent der Welt (Stand 2022). Laut Statista liegen Eisen und Stahl auf Platz drei in diesem Export-Ranking. China zählt zu den wichtigsten Abnehmern.
Auch Gold zählt zu den Exportprodukten. Was wohl nicht zuletzt dran liegt, dass die größte Goldmine der Welt in Westneuguinea betrieben wird. Hier herkommt auch der Großteil des international gehandelten Tropenholzes, welches hauptsächlich illegal geschlagen wird.
Der Tourismus stellt ebenfalls eine wichtige Einnahmequelle für das Land dar.
Im südostasiatischen Raum übernimmt Indonesien immer mehr wirtschaftliche Verantwortung. Der Inselstaat ist ein Kooperationsland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Diese deutsch-indonesische Partnerschaft konzentriert sich neben Klimaschutz, nachhaltiger Energie und Waldschutz auf gute berufliche Bildung und wachsende Beschäftigungschancen zur Minderung der Armut.
Indonesien gehört der ASEAN (Association of South East Asian Nations), eine wirtschaftliche, sozio-kulturelle und sicherheits Gemeinschaft, an.
Ausführlicher Informationen über Wirtschaftsdaten zu Indonesien findest Du bei Germany Trade and Invest (GTAI).
Indonesien war einst eine niederländische Kolonie. Der Indonesische Unabhängigkeitskrieg von 1945 bis 1949 endete mit der Unabhängigkeit Indonesiens.

Seit den Wahlen 2004 ist Indonesien in der Weltöffentlichkeit als weitgehend stabile Demokratie anerkannt. Heutzutage ist Indonesien eine Präsidialrepublik. Dieses Regierungssystem wird auch präsidentielle Demokratie oder Präsidialdemokratie genannt. Nach US-amerikanischen Vorbild übernimmt bei einer solchen Regierungsform der Präsident die Funktionen des Staatsoberhauptes, des Regierungschefs und oft auch des Oberbefehlshabers der Streitkräfte. In Indonesien wird der Präsident direkt vom Volk all 5 Jahre gewählt. Eine Wiederwahl ist einmalig möglich.

Politisch bzw. administrativ ist das Land derzeit in 37 Provinzen mit dem Hauptstadtdistrikt Jakarta gegliedert.

Weitere aktuelle Basisinformationen findest Du beim Auswärtigen Amt.