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Ranger­kurs Südliches Afrika – Sebastian

In seinem Feedback schildert Sebastian seine Zeit in der Wildnis des südlichen Afrikas, inmitten derer er sich innerhalb eines Jahres zum Ranger ausbilden ließ. Erfahrt mehr

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Sebastian

Alter: 47

Projekt: Professional Field Guide in Afrika

Einsatzorte: Südafrika und Botswana

Zeitraum: Anfang Februar bis Ende Dezember 2019 – 11 Monate

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Ankunft:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Professional Field Guide – Feedback: Acht Fragen an Sebastian

1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Tätigkeiten im Kurs geben?
Während des Kurses wurden wir zum Professional Field Guide ausgebildet, sowohl theoretisch als auch praktisch. Die Inhalte umfassen Flora und Fauna, Wetter, Astronomie, Ökologie, Navigation, Spurenlesen, Vogelkunde und vieles mehr. Dafür waren wir in 5 Ausbildungscamps stationiert, die alle vom Ökosystem her ganz unterschiedlich waren. Die Ausbilder waren sehr erfahrene Guides aus der Branche. An die Ausbildung schloss sich ein sechsmonatiges Praktikum in einer Lodge oder einem Forschungsprojekt an, wo wir unsere Kenntnisse praktisch anwenden konnten. Ich habe dieses Praktikum in einer Safari-Lodge in Balule absolviert, wo ich Gästen aus aller Welt die wunderbare Tierwelt Afrikas zeigen und erklären durfte. Neben dem Guiding war ich auch verantwortlich für das Bewirten der Gäste, das Anfangsbriefing sowie für Gästetransfers. So konnte man in alle Bereiche einer Lodge „hineinriechen“.

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2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während Kurses?

  • Die Advanced Rifle Handling-Prüfung zu bestehen, wenn man vorher noch nie mit einem Großkaliber-Gewehr geschossen hat.
  • Über 100 Vogelstimmen zu lernen. Dabei ist es oft hilfreich, für jede Vogelstimme eine Eselsbrücke zu basteln, um sich das ganze besser einzuprägen.
  • Während des Kurses hat man relativ wenig Privatsphäre. Darauf sollte man vorbereitet sein.

3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?
Besonders gut hat mir der Trails Guide-Kurs gefallen, in dessen Rahmen wir zwei Mal täglich durch den Busch gelaufen sind, um unsere Ausbildung zum Apprentice Trails Guide zu absolvieren. Höhepunkt war der Wilderness Trail mit Bruce Lawson in Makuleke. Dabei haben wir drei Tage komplett in der Wildnis verbracht inkl. Übernachtung, Wassersuche, Verpflegung, Nachtwache usw. – alles im Busch.
Die Transfers von und zu den Camps habe ich nicht so positiv empfunden, da der Bush Bus für die Anzahl an Studierenden plus Gepäck stets zu klein war und wir über viele Stunden sehr zusammengepfercht sitzen mussten.

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4) Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Kurs gereist bist?
Meine Erwartungen wurden komplett erfüllt. Das, was ich mir vom Kurs erhofft hatte – ein Jahr in und im Einklang mit der Natur zu leben und viele Fotos zu machen – konnte ich ausgiebig genießen. Dabei habe ich sehr viel über die Zusammenhänge im Busch gelernt, interessante Leute kennengelernt und viele praktische Erfahrungen gesammelt. Der guten Beratung durch Natucate im Vorfeld ist es sicher zu verdanken, dass ich auf alle Herausforderungen gut vorbereitet war und stets wusste, was mich erwartet.

5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?
Ich bin in meiner Off-Time ebenfalls auf Safari gegangen, vor allem um andere Game Reserves kennenzulernen und um tolle Fotos zu machen. Oft war ich in den privaten Reservaten Manyeleti, Timbavati, Klaserie und Thornybush als auch im Krüger Nationalpark unterwegs, habe mir aber auch Zeit genommen, um die Panorama-Route samt dem Blyde River Canyon zu erkunden. Auch habe ich viel Zeit im Hoedspruit Wildlife Estate mit Bush Walks verbracht.

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6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?

  • Schaut Euch die Pflanzen und Tiere bereits vor dem Kurs zu Hause an und lest alles darüber. Während des Kurses bleibt dafür nicht viel Zeit.
  • Füllt Euer Workbook immer gleich nach der Lektion aus. Es ist sonst schwer, den eventuellen Rückstand wieder aufzuholen.
  • Seid offen für neue Menschen und neue Kulturen und auch kompromissbereit, was das Zusammenleben mit anderen Leuten betrifft.
  • Wenn Ihr Sport in Eurem Leben benötigt so wie ich, nehmt Euch etwas für das kleine Workout zwischendurch mit.
  • Nutzt Eure Off-Times, um das Land zu erkunden. Bereist alle Teile Südafrikas, die Euch am meisten interessieren.
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7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?
Ich habe persönlich nicht viel Kosten vor Ort gehabt, da mir das Bohrloch-Wasser geschmeckt hat und ich Bier, Soft Drinks und Co. nicht so gern trinke. Andere Studenten dagegen hatten eine recht hohe Rechnung. Das hängt also immer von den persönlichen Vorlieben ab... Und die Wäsche bekommt man ja als Jahresteilnehmer für umsonst.

8) Hier ist noch Platz für sonstige Anregungen oder Berichte von Dir:
Leute, gönnt Euch eine Auszeit und geht wie ich ein Jahr in den Busch. Was Ihr dort lernt und erlebt ist unbezahlbar – eine „Life-changing Experience“! Auch wenn Ihr danach nicht als Safari-Guide arbeiten wollt, so lernt Ihr doch viel fürs Leben, verlasst Eure Komfortzone für eine Weile, schaut über den Tellerrand und erweitert Euren Horizont. Gerade in Zeiten von Klimaerwärmung und Artensterben ist es wichtig, wieder zurück zur Natur zu finden, die Zusammenhänge zwischen allen Lebewesen zu erkennen und das Bewusstsein zu entwickeln, die Natur zu schützen. Denn die Wildnis ist tief in uns Menschen verwurzelt. Und im Busch lernt man wieder, mehr auf ihre innere Stimme zu hören...

Meine Erlebnisse im Busch habe ich in einem Blog zusammengefasst:
www.sebastianhomuth.com/blog
Fotos, Videos und mehr findet Ihr auf www.facebook.com/sebastianhomuthphotography

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