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Ranger-Ausbil­dung: Reptilien – Teil 5

Vor weit mehr als 100 Millionen Jahren entwickelt und seit ihrer Entstehung kaum verändert, gelten Krokodile heute als lebende Fossilien. Erfahre mehr über die faszinierenden Echsen in unserem Blog.

David
Wissen
Rangerkurs: Ein Nilkrokodil liegt am Rande eines Flusses

Die Krokodile entwickelten sich vor etwa 135 Millionen Jahren. Daher gelten sie heute als lebende Fossilien, denn seit ihrer Entstehung haben sich die gigantischen Echsen kaum verändert. In der Biologie spricht man daher von einer stark konservierten Entwicklung.

Die Ordnung Crocodylia umfasst nur eine Familie. Insgesamt enthält diese Familie 21 Arten, die sich auf die tropischen und subtropischen Regionen dieser Welt verteilen. Das Nilkrokodil ist die einzige Krokodilart, die im südlichen Afrika vorkommt. Sobald man sich einem Gewässer nähert, in dem Krokodile vorkommen können, sollte man oberste Vorsicht walten lassen. Sowohl im Wasser als auch auf kurzer Distanz an Land können Krokodile sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Viele Menschen, die durch Krokodile verletzt wurden, waren sich einer bestehenden Gefahr meistens nicht bewusst und haben sich zu nahe an entsprechender Gewässer herangewagt.

Ausgewachsene Nilkrokodile können bis zu 1000kg schwer werden und eine Länge von über 6 Metern erreichen. Davon nimmt der dicke Schwanz bis zu 40 % ein. Weitere Charakteristiken sind die dicken Hornschuppen und die langen und spitzen Zahnreihen.

Krokodile sind Fleischfresser. Dabei gehen sie opportunistisch vor, das heißt, sie jagen entweder gezielt Beute oder ernähren sich von Aas. Dadurch erfüllen sie eine wichtige Funktion im Ökosystem, denn zum einen werden Gewässer von toten Tieren befreit und zum anderen werden kranke und alte Tiere aus Tierherden ausselektiert, was am Ende die Gesundheit der Herde stärkt.

Naturguideausbildung: Ein Krokodil auf dem Weg ins Wasser
Rangerausbildung: Ein Krokodil schwimmt im Wasser

Im Monat Mai beginnt die Paarungszeit der Krokodile. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit 12 bis 15 Jahren. Nach der Paarungszeit, die vor allem durch ein starkes Hierarchieverhalten unter den Männchen gekennzeichnet ist, bewegen sich die Weibchen an Land (meist eine höher gelegene, sonnige Sandbank) und legen in einem selbstgegrabenen Loch etwa 16 bis 80 Eier ab. Diese werden danach mit Erde und Pflanzenmaterial überdeckt. Von großer Bedeutung für den Reproduktionserfolg ist das Mikroklima, das die Eier umgibt. Weicht dieses auch nur ein wenig von der Optimumstemperatur ab, sterben die Eier. Ob sich die Eier entwickeln, hängt also in hohem Maße vom Glück ab, denn schon ein unerwartetes Hochwasser, kann das Nest vernichten. War die Brutzeit erfolgreich, so werden die geschlüpften Jungen von der Mutter aus der Erde ausgegraben und im Maul der Mutter ins Wasser gebracht, wo sie die kommenden sechs bis acht Wochen dicht beieinander bleiben. Da die Jungtiere viele Feinde haben (Leguane, Schlangen, Hyänen, Otter) überlebt aus einem Nest, das aus 50 Euer besteht, nur etwa ein Jungtier.

Gut zu wissen: Obwohl es in Afrika keine Alligatoren gibt, ist es gut den Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen zu kennen, denn auf dem amerikanischen Kontinent kommen beide Gruppen nebeneinander vor. Trotz frappierender Ähnlichkeit gibt es einige sichere Unterscheidungsmerkmal. So sind bei Krokodilen Ober- und Unterkiefer gleich groß, das heißt, sowohl Ober- als auch Unterzähne sind sichtbar. Zudem überragt der vierte Eckzahn des Unterkiefers den Oberkiefer, ein sicheres Bestimmungsmerkmal! Bei Alligatoren hingegen ist der Oberkiefer größer als der Unterkiefer und überragt diesen. Daher kann man bei Alligatoren fast nur die Zahnreihe des Oberkiefers sehen.

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