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Ranger-Ausbil­dung: Reptilien – Teil 4

Gegenwärtig sind 151 Schlangenarten im südlichen Afrika bekannt. 37 dieser Arten besitzen Gifte, die für den Menschen gefährlich werden können. Kenntnisse über die wichtigsten giftigen Arten sind damit essentiell.

David
Wissen
Rangerausbildung: Eine blaue Schlange liegt auf einem Campschild

Gegenwärtig sind 151 Schlangenarten im südlichen Afrika bekannt. 37 dieser Arten besitzen Gifte, die für den Menschen gefährlich werden können, daher sollte man sich bei seiner Ausbildung zum Ranger Kenntnisse über die wichtigsten giftigen Arten aneignen.

Die Hauptcharakteristika der Schlangen sind ihre langen, dünnen, beinlosen Körper. Ober- und Unterkiefer der Schlagen sind nicht fest verbunden, sondern werden durch ein elastisches Muskelband zusammengehalten. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Kiefer auszurenken und die Beute zu verschlingen, die in ihrer Größe das Körpergewicht der Schlange um ein Vielfaches übersteigen kann. Die Zähne der Schlangen sind primär dafür da, Gift und Verdauungssekrete in die Beute zu injizieren und weniger, um die Beute zu zerkleinern. Sie wird meist am Stück heruntergeschluckt und im Darmtrakt verdaut.

Die gegabelte Zunge der Schlangen gilt als hochsensibilisiertes Geruchsorgan. Sie ist in der Lage feinste volatile (flüchtige) Stoffe in der Luft zu spüren. Außerdem ist sie ein sensibler Temperaturfühler. Da Schlangen nur sehr schlecht sehen und hören können, wird die Beute (meist Säugetiere oder Vögel, also Tiere mit konstanter Körpertemperatur) über ihre Körpertemperatur geortet. Ein weiteres Merkmal der Schlangen ist, dass sie sich, genau wie alle anderen Reptilien, regelmäßig häuten (etwa 3-4 Mal pro Jahr), da ihre Haut nicht mit dem Körper mitwächst.

Wegen ihre wechselwarmen Lebensstils sind Schlangen von ihrer Umgebungstemperatur abhängig. In Regionen, die einem starken Temperaturwechsel über das Jahr hinweg unterliegen, wird daher Winterschlaf gehalten, wenn es kalt wird. Die Aktivität wird dann zurückgefahren und es werden Fettreserven als Energiequelle genutzt.

Rangerkurs: Schlange haengt an einem Baum
Naturguideausbildung: Eine Schlange am Fusse eines Baumes
Rangerausbildung: Eine blaue Schlange liegt auf einem Campschild

Die Paarungszeit der Schlangen findet für gewöhnlich im Sommer statt. Die Männchen werden dann von Pheromonen (Duftstoffen) des Weibchens angelockt. Ungefähr vier bis acht Wochen nach der Befruchtung werden dann die Eier in einem geschützten Bereich abgelegt (z.B. toter Baumstumpf oder abgestorbenes Pflanzenmaterial). Insgesamt werden, je nach Spezies, etwa 4 bis 60 Eier abgelegt. Diese werden allein durch die sie umgebenden Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen ausgebrütet. Nach zwei bis drei Monaten befreien sich die jungen Schlangen mithilfe eines sogenannten Eizahns aus dem Ei, dieser geht im Laufe des Heranwachsens verloren.

Einige Arten sind lebendgebärend, wie zum Beispiel die Gabunviper oder die Bergviper. Bis auf den Python wird keine Brutpflege betrieben, das heißt, die Jungen/Eier sind in der Regel sofort auf sich alleine gestellt.

Als Wildlife-Guide sollte man besonders Respekt vor der Giftwirkung einiger Schlangenarten haben. Im Folgenden sind die wichtigsten Giftsorten und diejenigen Schlangenarten aufgelistet, die sie produzieren:

  • Hämotoxin (Boomslang, Weinschlange, Zweigschlange): Dieses Gift hemmt die Blutgerinnung, sodass das Opfer nach erfolgtem Biss schnell verblutet. Die Schlangen besitzen gefurchte Giftzähne.

  • Cytotoxin (Vipern): Dieses Gift zerstört das Zellgewebe um die Bisswunde herum. Die Giftzähne, die dieses Gift beinhalten sind hohl und meist ausklappbar.

  • Neurotoxin (Kobras, Mambas): Dieses Gift führt zu starken Lähmungen oder Krampfanfällen. In schlimmen Fällen kann es auch zum Atemstillstand führen. Die Giftzähne dieser Schlangenarten sind hohl und starr, können also nicht zurückgeklappt werden.

Nach einem Biss sollte man dringend einen ärztlichen Rat aufsuchen. In schweren Fällen muss dann ein Gegengift verabreicht werden.

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