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Freiwil­li­gen­dienst Kauri Coast - Elisabeth

Ellie verbrachte vier Wochen in Neuseeland beim Naturschutz-Projekt an der Kauri Küste. Lies hier ihren Bericht über ihre Zeit als Freiwillige.

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Elisabeth

Alter: 34

Projekt: Naturschutz

Einsatzort: Kauri Coast

Zeitraum: Anfang März bis Anfang April

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Anreise:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Freiwilligenarbeit in Neuseeland, Kauri Coast- Feedback: Acht Fragen an Ellie

1) Magst Du uns einen kurzen Überblick über Deine Aufgaben im Projekt geben?

Es gab die täglichen Duties im Camp selbst, welche für alle Teilnehmer täglich wechselten: Frühstück/Abendessen zubereiten, Geschirr spülen, Lunchroom/Gemeinschaftsraum/Küche putzen, Equipment vorbereiten, Toiletten/Duschen putzen etc. Nur als Team funktioniert ein Zusammenleben.

Unsere Aufgaben im Projekt selbst waren sehr divers und abhängig vom Wetter: Kontrollieren und Wiederherstellen der Fallen inklusive Entfernung von Tieren, die in den Fallen waren (Possums, Ratten, Igeln, Mäuse etc.), Befüllen und Kontrollieren von Giftstationen, Installieren von Kameras im Wald (ggf. mit Ködern) sowie Einsammeln der Kameras und Auswerten des Foto- und Videomaterials, Kiwi listening in der Nacht, Auswertung und Analyse von gesammelten Daten, Track cutting und clearing, Instandhaltungsarbeiten im Camp selbst.

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2) Was war für Dich die größte Herausforderung während des Projekts?

Das Terrain und das Wetter: Ein ursprünglicher (Regen-)Wald in 500 m Höhe in Neuseeland im Spätsommer/Herbst ist etwas ganz anderes als ein europäischer "gemachter" Wald, der afrikanische Busch oder der Regenwald in Costa Rica. Das Terrain war steil, rutschig/matschig, teilweise völlig blockiert von Bäumen/Wurzeln. Es war körperlich anstrengend, auch wenn man einigermaßen fit ist. Man muss klettern, rutschen, sich an Wurzeln festhalten, wenn welche da sind, man hat Eimer oder anderes Equipment in der Hand, man ist alleine. Es war meist nass/feucht und kalt, Klamotten wurden nicht trocken. Im Tal sah das Wetter oft anders aus, aber im Camp war es sehr windig und wechselhaft.

3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?

Die Einfachheit hat mir extrem gut gefallen. Keine Ablenkung durch Lichter, Strom, Verkehr, Menschen, Häuser. Das Handy war so irrelevant, keine Nachrichten, kein Social Media, kein TV. Es war so einfach, abzuschalten und mir hat nichts gefehlt. Man braucht so wenig und es ist wichtig, sich das immer mal wieder bewusst zu machen. Man lernt Alltägliches wieder schätzen: eine richtige Toilette, so lange und warm duschen wie man möchte, Licht ein/ausschalten, Strom, wann immer man es benötigt. Absolute Ruhe vor der Zivilisation. Meine absoluten Highlights waren das kiwi listening in der Nacht oder wenn man dann zufällig im Camp nachts einen Kiwi call gehört hat und wusste, sie sind ganz in der Nähe. Wir durften sogar am Tage einen Kiwi und sein Küken sehen, als der Transmitter von Rangern getauscht werden musste – Gänsehaut Moment!

Ich behalte nichts negativ in Erinnerung. Ja, es gab Tage, da habe ich geflucht und habe mich gefragt, ob ich einen ganzen Monat durchziehen kann, aber man lernt und wächst mit Herausforderungen und am Ende bleibt nur das Positive in Erinnerung.

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4) Hattest Du bestimmte Erwartungen, bevor Du zu dem Projekt gereist bist?

Nein. Ich versuche, keine bestimmten Erwartungen zu haben. Dann kann man alles viel besser auf sich zukommen lassen. Aber ich habe gemerkt, man vergleicht mit der Zeit oder hat eben Vorstellungen aufgrund der Erfahrungen aus anderen Projekten und Regionen der Welt. Neuseeland hat das revidiert, es ist so ganz anders als alles, was ich bisher gemacht habe. Es hat mir gezeigt, wo meinen Grenzen liegen und was mir persönlich wichtig ist. Ich lerne mit jedem Projekt dazu.

5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?

Wir haben an unseren freien Tagen mit dem Teamlead verschiedene Ausflüge in der Region unternommen, die ich alle richtig toll fand: Baylys Beach, Dargaville Museum, The Lakes, Tane Mahuta, Sanddunes, Maunganui Bluff Beach. Es gibt tolle, endlose Strände, Seen, Möglichkeiten zum Wandern, Entspannen, uralte Riesenbäume, überall kann man einfach endlos weit blicken – das hat mir an Neuseeland ganz Besonders gefallen. Auch Whangarei hat mir gut gefallen, ich war einige Tage in Auckland und habe verschiedene Inseltrips gemacht und die Nordinsel mit ihren Highlights erkundet – Coromandel Peninsula, Rotorua, Taupo, Waitomo, Hobbiton und vieles mehr.

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6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?

Stellt euch auf das sehr wechselhafte Wetter ein. Ich kenne wechselhaftes Wetter aus anderen Regionen, zu anderen Jahreszeiten und dachte, das kenn ich. Aber März/April in Neuseeland ist nochmal anders. Dementsprechend benötigt man 110 % passendes Equipment, vor allem was Schuhe und Jacken betrifft. Alles sollte wirklich wasserfest sein. Meine Regenjacke hat dem Regen irgendwann nicht mehr standgehalten, wurde nicht trocken, weil es zu feucht und kalt war und das galt auch für meine sehr guten und bequemen, aber nicht 100 % wasserfesten Wanderschuhe. Und man sollte wirklich, wirklich körperlich fit sein. Ich habe eine gute Ausdauer, bin sportlich aktiv, aber eben anders.

Mir war vorher auch nicht bewusst, dass ich tatsächlich tote Tiere sehen würde: Hier in Neuseeland gibt es überall Fallen und Gift und es geht darum, die Raubtiere, die den Kiwis und anderen einheimischen Vögeln gefährlich werden, zu reduzieren. Possums (sehr niedlich), Ratten, Mäuse, Igel, Hermeline, auch wilde Hunde und Katzen. All das sind quasi Feinde für die einheimischen Vögel. Neuseeländer im Naturschutz wollen und müssen diese Tiere loswerden. Ich liebe alle Tiere über alles. Ich wusste es in der Theorie, aber es ist schon was anderes, wenn man täglich in der Praxis damit konfrontiert wird. Sei gut darauf vorbereitet und überleg dir, ob du das wirklich sehen und erleben möchtest.

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7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?

Während des Projekts quasi gar keine. Wir waren ab und zu mal auswärts essen, wenn wir auf einer Exkursion waren, aber das hat nicht mehr als 5 – 10 Euro gekostet. Es kommen noch Busfahrtkosten und Transfer dazu, das sind auch nochmal 20 – 25 Euro. Wenn man gut vorbereitet ist und alles Notwendige bereits mitnimmt, muss man vor Ort nichts mehr kaufen.

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