Natucate

Freiwil­li­gen­ar­beit Costa Rica – Celine

Volunteering im Artenschutz: Celine ist mit uns nach Costa Rica gereist, um sich dem Schutz und Erhalt gefährdeter Meeresschildkröten zu widmen. Im Folgenden erzählt von ihrer Zeit in Lateinamerika.

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Celine

Alter: 21

Projekt: Schildkrötenschutz in Costa Rica

Einsatzorte: Pacuare in Costa Rica

Zeitraum: Ende März bis Mitte Juni 2019 – 12 Wochen

Bewertung

Betreuung durch das Natucate-Team:

Anreise:

Partner vor Ort:

Unterkunft:

Freiwilligenarbeit in Costa Rica – Feedback: Acht Fragen an Celine

1) Könntest Du uns einen kurzen Überblick über Deine Aufgaben im Projekt geben?
Hauptaufgabe im Projekt sind die Nachtpatrouillen, jede Nacht wird der Strand mit mehreren Patrouillen abgelaufen (10 km in ca. 4 Stunden), dazu kommen Nebenaktivitäten, wie Beachclean up, Recycling, Hatchery shifts (bewachung der Brutstätte 24h pro Tag), Exhumations (öffnung der ungeschlüpften Eier), Präsentationen rund ums Thema Meeresschildkröte, Kochen und Putzen, Datenanalyse, Vorbereitungen für die Nachtpatrouillen (Rucksäcke vorbereiten), Training für die neuen Freiwilligen aber auch Freizeitaktivitäten, wie Fußball oder Volleyball, Meditation, Yoga, Kartenspiele.

2) Was waren die größten Herausforderungen für Dich während des Projekts?
Es ist ein ganz anderer Lebensstandard als der den man aus Deutschland gewohnt ist, darauf muss man sich erst einmal einlassen und verstehen, dass man im Jungle in der Natur lebt. Hier ist man zu Gast und muss mit wilden Tieren (Spinnen, Insekten, Krebse, Lizards, Affen, Faultiere usw.). Sowie ist es ein ganz anderes Klima. Ab Mai fängt es an immer mehr zu regnen und wenn ich von regen spreche meine ich REGEN, es schüttet wie aus Eimern und kann auch mal 3-4 Tage durch regnen. Die kleidung ist nass und man Patrouilliert jedoch trotzdem jede Nacht, denn die Rettung eines Lebewesens ist kein Urlaub und man muss auch manchmal zurückstecken und nicht egoistisch denken, sondern einfach machen. Wenn man sich auf das alles einlässt und nicht meckert sondern die Gewalt der Natur und die Ereignisse einfach nur genießt und beobachtet sind das einfach tolle Herausforderungen und generell wenn man dann das erste Schildkrötenbaby in der Hand hält hat man eh alles vergessen!!! Die harte Arbeit lohnt sich und man ist auch nie alleine.

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3) Gab es etwas, was Dir besonders gut gefallen hat? Oder etwas, was Du besonders negativ in Erinnerung hast?
Einfach alles war toll, selbst wenn Regen erst einmal nicht toll klingt aber man bekommt zu spüren, dass man doch NUR ein Mensch ist und so eine natürliche Draußendusche hat doch auch was. Außerdem lockt das feuchtwarme Wetter viele Insekten an, darunter leider auch die unbeliebte Mücke und Sandflöhe, aber irgendwann findet man sich damit ab, dass man gestochen wird. Die Positiven Ereignisse überwiegen. Klar muss man offen für das alles sein nur dann kann man denke ich auch alles viel mehr genießen. Meine tollsten Momente waren jeder Moment mit der Riesen Leatherback Turtle, die man auf den Nachtpatrouillen sehen konnte und zu beobachten wie sie ihr Nest gräbt. Dann der Moment, wenn das erste Nest schlüpft und 70 kleine Babys ins weite offene Meer laufen. Aber auch die Zusammenarbeit mit den Einwohnern aus Pacuare. Die Fußballspiele jeden Sonntag, wo wir zusammen mit den einheimischen friedlich Fußball spielen. Und die Tatsache das im Projekt Menschen aus aller Welt zusammen kommen, mit unterschiedlichen Einkommen, unterschiedlichen Vorgeschichten, Kindheiten, Sprachen, Kulturen; sich aber alle gemeinsam für eine Sache stark machen und helfen eine Art vorm aussterben zu retten. Das ist beeindruckend, es gibt doch noch genug gute Menschen auf der Welt das beruhigt mich. Eine Sache, die mir noch gefehlt hat aber jetzt im Nachhinein nicht so tragisch war. Ich hätte gern ein Schließfach im Zimmer gehabt um zu min. meine Wertsachen wegzuschließen, man konnte die Zimmer zwar abschließen aber man weiß ja nie.

4) Hattest Du bestimmte Erwartungen bevor Du zum Projekt gereist bist?
Ich studiere Ökologie und Umweltplanung und das Projekt war ein Teil meines Praktikumssemesters. Meine Erwartungen waren, dass ich auch etwas von der wissenschaftlichen Seite des Artenschutzes lernen wollte. Ich wollte in die Arbeit mit integriert werden, um auch für mich was mit zu nehmen. Diese Erwartung wurde erfüllt ich war mit Hauptverantwortlich für die Datenverarbeitung und durfte Berichte über die Ergebnisse lesen und nach 4 Wochen auch meine eigenen Patrouillen leiten, letzteres macht mich auch immer noch sehr stolz!

5) Hast Du in Deiner freien Zeit etwas unternommen, was Du auch zukünftigen Teilnehmern empfehlen kannst?
Für Freiwillige, die länger als 4 Wochen da sind stehen 4 freie Tage zur Verfügung, wo man das Camp verlassen durfte und etwas reisen, sich erholen und ausruhen konnte. Ich war insgesamt 3 Monate da und hatte somit zwei Mal die Möglichkeit auch andere schöne Ecken von Costa Rica und Panama zu sehen. Bei meinen ersten vier freien Tagen war ich mit einem Kollegen aus dem Camp in Panama, Bacas del Toro, eine Inselkette in der Nähe von der Grenze zu Costa Rica ca 5 Stunden vom Camp entfernt. Ich kann die Gegend sehr empfehlen. Ein Traum von mir war es einmal im türkiesen Karibikmeerwasser zu baden. Den Traum habe ich mir somit erfüllt. Einfach der Wahnsinn so schöne Natur, Regenwald, Mangroven, und by the way in Bocas habe ich den besten Bruger meines Lebens gegessen. Brothers hieß das Restaurant und es war der Brothers Burger. Klar nach 6 Wochen ohne Fleisch ohne Fastfood hätte ich vermutlich auch den normalen Big Mac von Macdonalds für den besten Burger gehalten aber ich habe diesen Burger am Ende der vier Tage nochmal gegessen und ich muss immer noch 3 Monate später an diesen Burger denken. So viel zu Bocas del Toro.

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In meinen zweiten Trip war ich in La Fortuna in Costa Rica am größten aktiven Vulkan von Costa Rica Arenal. Es war auch wieder für mich das erste Mal, dass ich einen Vulkan gesehen habe als ja auch, das war sehr beeindruckend. In der Zeit habe ich mir auch von meinem restlichen Geld ein Hotel gegönnt und hauptsächlich geschlafen. Ich habe einen Ausflug für 35 $ gemacht. Dieser beinhaltete eine Tour durch den Regenwald am Fuße des Vulkans und endete mit einem Bad im heißen Wasser (HotRocks), wo ich gemeinsam mit anderen Backpackern Costa Ricanischen Schnaps getrunken habe. Der Moment war perfekt aber ich habe mich dann auch wieder auf das Projekt gefreut und auf meine letzte Tage im Projekt.

6) Welche Tipps würdest Du anderen Teilnehmern geben?
Seid offen für alles, Deutsche neigen gerne mal dazu sehr verkrampft zu sein und vor alles Angst zu haben. Klar sollte man mit Respekt reisen und sich nicht naiv in alles reinstürzen aber wenn man etwas offen für alles ist, sich nicht über jede Spinne fürchtet und einfach nur abschaltet und genießt kann es nur toll werden. Ich hätte speziell für das Projekt lieber noch mehr Jogginghosen eingepackt und Jeans, kleider etc. zu Hause gelassen. Sowie Crocs!!! Die besten Schuhe für die Nacht Patrouillen. Ich habe Crocs mit zwei Paar Socken getragen, so war ich auch vor den Sandflöhen geschützt. Und eine Regenjacke brgt bei Deutschen Regen vllt. Etwas aber in Costa Rica ist jede Regenjacke nach 2 min durch und man ist Nass. Ich empfehle hier auch einen Regenponcho der hält schon mehr ab. Und packt ganz viele Paar Socken ein. Da man die Hatchery nur ohne Schuhe betreten darf, sind Socken wirklich sehr nützlich!! Und eine wasserdichte Uhr.

7) Kannst Du einschätzen, wie viele Kosten Du vor Ort noch zusätzlich hattest?
Also im Projekt habe ich maximal 50 $ in den gesamten 3 Monaten zusätzlich ausgegeben für Souvenirs, Schokolade oder Chips. In meinen freien Tagen habe ich nicht so auf Geld geachtet, da kann man schon noch sparsamer sein. In Panama habe ich so 300 bis 400$ ausgegeben, war aber auch jeden Tag essen und habe sehr viel getrunken, war auf Partys, habe Ausflüge gemacht und habe in einem Hotel geschlafen. In La Fortuna habe ich 200 $ ausgegeben, da ich dort eher viel geschlafen habe und nicht so das Bedürfnis hatte etwas zu machen.

8) Hier ist noch Platz für sonstige Anregungen oder Berichte von Dir:
Ich werde wiederkommen.

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