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Freiwil­li­gen­ar­beit Namibia – Tobias

Freiwilligenarbeit in Namibia: Einen Monat lang hat sich Volunteer Tobias dem Schutz gefährdeter Wüstenelefanten in Namibia gewidmet. Erfahre im folgenden mehr über seine Zeit im Damaraland.

Freiwilligenarbeit in Namibia: Ein Freiwilliger steht auf einem grossen Felsen
Erfah­rungs­be­richte
Ein Volunteer schaut in die Weiten der Wildnis Namibias

Freiwilligenarbeit in Namibia

Im August 2016 habe ich für einen Monat am Freiwilligenprojekt zum Schutz von Namibias Wüstenelefanten teilgenommen. Ich bin 18 Jahre alt und habe ebenfalls 2016 mein Abitur beendet und mit diesem Volunteering-Projekt mein Gap Year eingeleitet. Bis jetzt halte ich dieses Projekt für das Beste, was ich je in meinem Leben gemacht habe und empfehle es jedem, der mich danach fragt beziehungsweise quäle alle meine Freunde mit zahlreichen Geschichten darüber.

Das Projekt besteht aus zweiwöchigen Blocks, welche immer gleich aufgebaut sind. Zuerst trifft man sich in Swakopmund und lernt dort am Sonntagabend seine Gruppe kennen. Diese bestand bei mir bei ersten Mal aus 15 und beim zweiten Mal aus 12 Leuten. Das ist auch so ziemlich die maximale Größe. Die Gruppe ist bunt gemischt, das heißt von 15 bis 60 ist alterstechnisch alles vertreten und als Gleichgesinnte wächst man auch ziemlich schnell zusammen. Am nächsten Tag geht es dann für eine Nacht ins Basecamp, einem erstaunlich gut ausgebauten Camp am Rand eines Flussbetts. Bereits hier kann es passieren, dass einen die Elefanten besuchen kommen. Auch wenn alles minimalistisch ist, fühlt man sich hier ziemlich wohl.

Ein Elefantenjunges hebt den Ruessel in der Wildnis Namibias
Ein afrikansicher Elefant zieht mit seinem Ruessel an dem Gestruepp eines Baumes

Anschließend geht es dann richtig los. Das bedeutet, mit den zwei 4x4-Fahrzeugen geht es raus ins Damaraland wo auch immer unsere Hilfe benötigt wird. In meinem Fall war ich beides mal in der Nähe einer Schule, und wir haben eine Mauer um einen Wassertank für die umliegenden Bauern gebaut, welchen diese nicht nutzen konnten, da eine Elefantenherde regelmäßig vorbeikam und das Rohr zerstörte. Die Arbeit ist sehr hart und anstrengend doch in einer motivierten Gruppe und mit dem Ziel im Kopf gehen die 4 Arbeitstage wie im Flug vorbei. Wir haben von 7 bis 17 Uhr gearbeitet, allerdings gibt es auch zwei Pausen, eine davon von 12 bis 14 Uhr, da es einfach zu heiß ist in dieser Zeit und alle ziemlich Hunger haben. Abends kommt man gesellig zusammen und lernt sich so richtig kennen.

Im selbst aufgebauten Lager schläft man auf einer Plane zusammen. Gekocht wird über dem Feuer von jeweils zwei Leuten, die immer einen Tag lang für alle Aufgaben zuständig sind. So muss in den zwei Wochen jeder zweimal ran und kann sich den Rest der Zeit bedienen lassen. Das bedeutet, jeden Morgen mit einem Kaffee oder Tee geweckt zu werden. Bei einem namibianischen Sonnenaufgang gibt es nichts Schöneres auf dieser Welt! Fürs Wochenende geht es zurück ins Basecamp und neben ein paar anfallenden Aufgaben hat man Freizeit, etwas herumzuwandern oder zu tun, was auch immer man möchte. Langweilig wird einem mit so netten Menschen und einer so atemberaubenden Natur auf jeden Fall nicht.

Freiwilligenarbeit in Namibia: Ein Freiwilliger steht auf einem grossen Felsen
Volunteering in Namibia: Eine Gruppe freiwilliger Helfer lassen sich an einem Baum fotografieren

Dann beginnt die zweite Woche, in der es etwas mehr um die Belohnung für die harte Arbeit geht. Das heißt, wir tracken verschiedene Elefantenherden, um Forschungsdaten zu sammeln. Dafür fährt man den Großteil des Tages querfeldein durch die unterschiedlichsten Landschaften, die Namibia zu bieten hat und sieht Zebras, Giraffen, Spuren von Löwen und Hyänen und natürlich viele Elefanten. Bei so kompetenter Führung wie NATUCATEs Projektpartner sie hat, ist es eigentlich garantiert, Elefanten zu sehen, in meinem Fall sogar bis auf 2 Tage täglich.

In der Nähe eines so beeindruckenden Tieres in der Wildnis zu sein ist ein unbeschreiblicher Moment, der einem immer wieder aufs Neue den Atem raubt! Dass man jeden Tag an einem anderen Ort sein Lager aufschlägt und einfach auf dem Boden schläft, hat hier einen einzigartigen Flair, der es einem erlaubt den authentischsten Eindruck von Namibia zu bekommen, den man überhaupt bekommen kann, denke ich. Mittags und abends sind wir immer mit einigen Leuten auf einen nahen Berg geklettert, um die wahnsinnige Aussicht zu genießen und den Tag bei Sonnenuntergang mit einem selbst mitgebrachten Bier ausklingen zu lassen.

Freiwilligenarbeit in Namibia: Ein Sonnenaufgang ueber einem Tal in Namibia
Eine bereite Schlucht zieht sich durch die Landschaft Namibias
Eine afrikanische Elefantenherde wandert durch die Wildnis Namibias

Nach einer letzten Nacht im Basecamp geht es anschließend wieder nach Swakopmund, wo die Gruppe wechselt, wenn man so wie ich weitere zwei Wochen macht. Zuerst dachte ich, das Ganze zu wiederholen wird langweilig doch durch eine neue coole Gruppe und die unberechenbare Natur bieten sich immer neue Erfahrungen und Langeweile kommt nie auf. Chris, der Guide des Projekts, und Old Matthias haben ein unglaubliches Wissen, sodass man sehr viel über Elefanten aber auch alles andere in Namibia lernen kann und sich zu jedem Zeitpunkt sicher fühlt.

Für viele Deutsche ist das vielleicht eine große Sorge, schließlich schläft man offen in Namibia und es gibt Spinnen, Schlangen, Skorpione, Raubtiere und natürlich Elefanten, deren Kraft man gar nicht begreifen kann. Wir sind das hier nicht gewöhnt, doch man versteht sehr schnell wie man in Harmonie mit der Natur lebt und ich kannte keinen, der sich nicht sicher gefühlt hätte oder dem etwas passiert wäre. Ich persönlich fand den Abschied von den Gruppen extrem schwierig, denn man wächst in 14 Tagen unglaublich zusammen da man jeden Tag 24h miteinander verbringt. Gerade das ist allerdings ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts, der es so besonders macht. Außerdem kennt man anschließend Menschen überall auf der Welt. Das kann auch nie schaden.

Artenschutz in Namibia: Eine Loewenspur im Sand

NATUCATE hat mir dieses Projekt empfohlen und ich möchte mich dafür noch einmal bedanken! Da es mein Start des Gap Years war, war ich noch sehr unerfahren mit allem bezüglich Ausland und habe lange, zahlreiche Projekte recherchiert, da es sich oft nur um Geldmacherei handelt und nicht um tatsächliche Conservation Work. Bei NATUCATE kann man meiner Meinung nach sicher sein, dass es sich um ein vernünftiges Projekt handelt und die Betreuung, die ich erhalten habe war unglaublich. Wir führten mehrere Telefonate, die mir das Projekt ziemlich klar darlegten und alle Fragen bezüglich Volunteering, Flügen, Packlisten, Impfungen etc. beantworteten.

Auch in Namibia selbst checkte Daniel dann nochmal wie es mir geht und ob alles so ist wie ich es erwartet habe und ich konnte mich jederzeit mit allem an ihn wenden und habe schnell eine ausführliche Antwort erhalten. Insgesamt kann ich jedem dieses Projekt nur extrem ans Herz legen. Volunteering in Namibia – Ich werde meine Zeit dort niemals vergessen und hoffe sogar, das Ganze irgendwann noch einmal wiederholen zu können. Die Eindrücke sind so überwältigend, dass es mir schwer fiel alles in diesen Text zu packen. Deshalb stehe ich bei Rückfragen gerne zur Verfügung.

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