Natucate

Tamari­n­affen: Agile Baumbe­wohner

Die teilweise stark gefährdeten Tamarine bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Krallenaffen. Die Primaten haben ihr Verbreitungsgebiet vor allem im Amazonasgebiet in Ecuador, Peru, Bolivien und Brasilien.

David
Wissen
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Die Tamarine (Saguinus) bilden eine Gattung innerhalb der Familie der Krallenaffen. Diese relativ kleinen Primaten sind im südlichen Amerika heimisch, insbesondere im Amazonasgebiet Ecuadors, Perus, Boliviens und Brasiliens. Sie bewohnen vor allem tropische Regenwälder, kommen jedoch auch in offeneren Waldlandschaften vor. Als tagaktive Allesfresser bewegen sie sich springend und kletternd durch die Baumkronen; ihre langen Krallen sind hervorragend an diese Lebensweise angepasst.

Tamarine leben meist in Gruppen von zwei bis acht Tieren. Bei der Fortpflanzung herrscht Polyandrie: Ein dominantes Weibchen paart sich mit mehreren Männchen und bringt nach einer rund 150-tägigen Tragzeit in der Regel zweieiige Zwillinge zur Welt. Der Eisprung der übrigen Weibchen wird unterdrückt, sodass ausschließlich das dominante Weibchen Nachwuchs bekommt. Die Jungtiere werden gemeinschaftlich aufgezogen – das Muttertier ist vor allem für das Säugen zuständig, während die übrigen Gruppenmitglieder den Großteil der Pflege übernehmen.

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Die einzelnen Tamarin-Arten unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihres Aussehens voneinander. Der in Peru beheimatete Goldmanteltamarin fällt beispielsweise durch seine prägnante leuchtend-orange-gelbe Färbung auf; der Kaiserschnurrbarttamarin, der ebenfalls in Peru vorkommt, ist eher schlichter gefärbt, besitzt jedoch einen auffälligen weiß-grauen Schnurrbart. Seinen Namen verdankt er Erzählungen über den deutschen Kaiser Wilhelm II., da er einen gewissen Ähnlichkeit mit dessen Schnurrbart aufweist.

Die Bestandssituation der Tamarine ist, wie die der meisten Primatenarten in Südamerika, eher kritisch. Viele Arten sind auf Grund von Lebensraumverlust entweder vom Aussterben bedroht oder zumindest stark gefährdet.

Tierschutz in Südamerika: Im Rahmen der Natucate-Praktika im Bereich Primatenforschung und des Naturkurses in Peru ist es möglich, mit Tamarinaffen zu arbeiten und in eigenen Forschungsprojekten näher kennenzulernen.

Quellenangaben

Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003

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