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Ranger-Ausbil­dung: Arthro­poden – Teil 1

Der folgende Blogbeitrag gibt eine Einführung in die Welt der Gliederfüßer – Wissen, das für einen angehenden Natur Guide von hoher Bedeutung ist. Erfahre mehr

Ann-Kathrin
Wissen
Rangerkurs: Kleine Heuschreckenart in grosser Stueckzahl an einem Baum

Die Arthropoden sind wahrscheinlich eine der außergewöhnlichsten und geheimnisvollsten Tiergruppe auf der Welt. Obwohl bereits viele Arthropoden-Arten beschrieben sind, vermuten Biologen, dass ihr Großteil noch unentdeckt ist. Aufgrund ihrer fundamentalen Funktion in den verschiedensten Ökosystemen, ist ein umfassendes Wissen über die Vielfalt und das Verhalten der Arthropoden unverzichtbar für jeden Field Guide und Naturinteressierten.

Die Gruppe der Arthropoden, zu denen zum Beispiel die Insekten, Spinnen und Krebstiere gehören, ist mit Abstand die vielfältigste aller Tiergruppen. Im Laufe der Evolution haben sich einzigartige Formen, Farben und Verhaltensweisen innerhalb der Arthropoden etabliert. Zudem hat es keine andere Tiergruppe so erfolgreich geschafft, so gut wie jeden Teil der Erde zu besiedeln und sich selbst an lebensfeindliche Umweltbedingungen anzupassen.

Trotz ihrer großen Diversität gibt es einige Merkmale, die allen Arthropoden gemeinsam sind:

  • Sie besitzen eine aus Chitin bestehende äußere Stützstruktur, ein sogenanntes Exoskelett, welches durch Häutung ständig regeneriert wird.
  • Die einzelnen Körpersegmente sind abgesehen von ihren Gelenken starr und unelastisch.
  • Die Körpersegmente sind verschmolzen und lassen sich je nach Art in verschiedenen Körperbereiche unterteilen:
  1. Kopf, Thorax (Brustkorb) und Abdomen (Hinterleib) sind separat
  2. Kopf, Thorax und Abdomen sind verschmolzen (Tagmata)
  3. Kopf und Thorax sind verschmolzen (Cephalothorax), das Abdomen ist separat
Eine Grosslibelle sitzt auf einem duennen Ast
  • Sie haben paarige Gliedmaßen, die mit den Körpersegmenten verbunden sind. Die Gliedmaßen erfüllen verschiedene Funktionen (Laufen, Schwimmen, Essen, Sinnesorgane wie Antennen, Geschlechtsorgane).
  • Die Cephalisation (Kopfbildung) ist sehr ausgeprägt. Am Kopf sitzen meist Facettenaugen.
  • Es gibt spezielle Atmungsorgane (Buchlungen, Kiemen, Tracheen).
  • Ihre Leibeshöhle wird als Hämocoel bezeichnet und enthält das Brutkreislaufsystem.
  • Sie haben ein offenes Blutkreislaufsystem mit nur wenigen Gefäßen.
Ein Grashuepfer auf der Fingerspitze eines angehenden Field-Guides in der Rangerausbildung
Rangerausbildung: Eine Spinne sitzt in ihrem Netz und wartet auf Beute
Eine Geisterkrabbe steht im Sand in der Naehe von schwarzen Felsen
Rangerkurs: Ein Doppelfuesser im Kreis zusammengerollt um sich vor Gefahren zu schuetzen

Arthropoden lassen sich in insgesamt vier Hauptgruppen unterteilen, welche anhand der Zahl ihrer Beinpaare, Antennen und Körperteile charakterisiert werden.

  1. Insekten (Insecta) à 6 Beine, 2 Antennen, 3 Körperteile (Kopf, Thorax, Abdomen)
  2. Spinnen (Arachnida) à 8 Beine, keine Antennen, 2 Körperteile (Cephalothorax, Abdomen)
  3. Krebstiere (Crustacea) à ≥ 8 Beine, 4 Antennen, variable Zahl von Körperteilen
  4. Tausendfüßer (Myriapoda) à ≥ 18 Beine, 2 Antennen, Kopf + segmentierter Rumpf

Die Unterscheidung und Charakterisierung insbesondere von Insekten und Spinnen ist für das Leben in der Wildnis und für eine Ausbildung zum Field Guide unverzichtbar, nicht nur, weil sie ubiquitär, also überall verbreitet sind und eine fundamentale Rolle für die meisten Ökosysteme spielen, sondern auch weil es viele giftige Vertreter gibt, die für Mensch und Tier gefährlich werden könnte

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