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Freiwil­li­gen­ar­beit Griechen­land – Elli

Elli hat sich als Freiwillige für den Tierschutz in Griechenland eingesetzt. Erfahre mehr über ihre Zeit in der faszinierenden Region Attika.

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Erfah­rungs­be­richte
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Steckbrief

Name: Elli

Projekt: Katzenschutz in Griechenland

Einsatzort: Attika

Zeitraum: 1 Woche

Tierschutz in Griechenland – Feedback: Feedback von Elli

Wenn man mich nach meinem Lieblingstier fragt, lautet die Antwort immer: Katzen. Ich mag grundsätzlich alle Tiere, aber Katzen sind für mich einfach die schönsten Geschöpfe auf der Welt. Unabhängig, frei, individuell, stolz und einfach wunderschön. Ich bin mit Katzen aufgewachsen, habe ehrenamtlich im örtlichen Katzenhaus geholfen, Tierpsychologie studiert und arbeite inzwischen nebenbei als Katzensitter. Mit dem Freiwilligenprojekt in Griechenland ging damit ein großer Traum in Erfüllung. Eine Woche lang durfte ich die Arbeit von der Partnerorganisation in der Attika Region kennenlernen.

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Zusammen mit bis zu sieben weiteren Freiwilligen aus aller Welt und aktuell ca. 30 Miezekatzen hatte ich eine ganz wunderbare Zeit. Mein Zimmer habe ich mit den Samtpfoten Peanut, Nyx und Luna geteilt. Peanut und Nyx sind schon 16 Jahre alt. Beide haben mir nachts im Bett Gesellschaft geleistet und ganz viele Schmuseeinheiten eingefordert. Peanut hat es mir besonderes angetan. Er ist blind, kommt aber bestens zurecht und kam immer ganz nah an mein Gesicht gekrochen, um zu schmusen. Glücklicherweise ist er bereits reserviert und wird bald adoptiert. Auch Luna ist ganz entzückend: sie leidet unter Ataxie, kann ihre Hinterläufe nur eingeschränkt bewegen. Aber auch sie kommt mit ihrer Einschränkung gut zurecht und wartet noch auf ein liebevolles zu Hause. Im Zimmer selbst hatten die Katzen alles was sie brauchen: Schlafplätze, Kratzbaum, Futter, Wasser und Katzenklos. Im ganzen Haus laufen die Katzen frei rum, haben Zugang zu einem gesicherten Balkon und werden rundum versorgt, bis sie in ein liebevolles zu Hause vermittelt werden.

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So haben sie Sozialkontakt zu Artgenossen und gewöhnen sich aber auch an ein Zusammenleben mit Menschen. Die meisten Katzen haben vorher auf der Straße in widrigen Umständen gelebt. Durch die Arbeit von der Organisation wird ihnen medizinische Versorgung und ein Leben in sicherer Umgebung gewährleistet. Sie können gesund werden und ihre Persönlichkeit entwickeln und zeigen: manche sind unglaublich zutraulich, kuschelbedürftig und verschmust, andere brauchen etwas Zeit, um aufzutauen und sich dem Menschen zu nähern. Das Ziel ist immer die Vermittlung in ein liebevolles „Für immer zu Hause“, sogar weltweit werden die Katzen vermittelt.

Ein typischer Arbeitstag begann morgens mit dem großen Putzen: alle Futter- und Wassernäpfe wurden eingesammelt und gespült, das ganze Haus wurde gesaugt, gewischt und desinfiziert. Decken wurden gewaschen, Katzenklos gereinigt, Streu aufgefüllt, Medikamente verabreicht. Hygiene und Sauberkeit ist oberste Priorität, wenn so viele Katzen und Menschen zusammenleben. Wenn alles geputzt und sauber war, wurde man schon sehnsüchtig erwartet: die Näpfe wurden wieder verteilt und befüllt. Abwechselnd hatten wir auch Puppy Patrol, und haben uns um die drei Welpen gekümmert, die zurzeit im Shelter leben und auf ein neues zu Hause warten. Im Anschluss war Zeit, um sich kreativ auszuleben.

Wir haben zum Beispiel Katzenhäuschen auf den Balkonen bunt bemalt, denn auch die Miezen möchten es schick haben. Wir haben Spielzeug gebastelt oder Geschenkebeutel für die Adoptionen fertig gepackt. Manchmal haben wir die Katzen auch einfach „nur“ beobachtet, um mehr über ihr Wesen und Charakter zu erfahren. Wir haben Fotos und Videos gemacht und unsere Beobachtungen notiert. All das ist wichtig und Teil der Arbeit. So können Steckbriefe über jedes einzelne Tier verfasst werden, die helfen, zukünftigen Besitzern ihre Wahl zu erleichtern. Social Media spielt dabei eine ganz große Rolle, aber auch Aufklärungsarbeit vor Ort in der Community.

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Denn es gibt leider immer noch viele Straßenkatzen, die ums Überleben kämpfen. Es ist wichtig, die Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken, Informationen und Hilfe rund um das Thema Tierschutz bereitzustellen und somit die Versorgung zu gewährleisten. Wenn alle Pflichten erfüllt waren, konnten wir die Region erkunden, einen Ausflug zum Strand machen, im nahegelegenen Örtchen einen Kaffee trinken oder einfach weiter mit den Katzen kuscheln – das macht nämlich süchtig. Auch am Abend wurde nochmal gefüttert und die Katzenklos gereinigt.

Dann haben wir in der Gemeinschaftsküche gekocht, Cat-Opoly (Katzen-Monoply) gespielt oder einen Film geschaut. Es war wie in einer großen WG und ich habe mich schon nach kurzer Zeit sehr wohl gefühlt. Bei Freiwilligenprojekten lernt man immer großartige, herzliche Menschen kennen, sowohl andere Teilnehmer als auch die Mitarbeiter vom Projekt selbst. Uns alle verbindet immer die Leidenschaft sich im Tier- und Artenschutz zu engagieren und die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.

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Ein besonderes Highlight war der Monk Seal Trip nach Lichadonisia, eine Inselgruppe ca. zwei Stunden nördlich von Athen. Dort haben wir eine kleine Bootstour gemacht und hatten tatsächlich das Glück, eine Mönchsrobbe zu sehen. Diese Art war bereits sehr bedroht und erholt sich nun aber unter anderem in dieser Region, die Population steigt. Das Wasser ist kristallklar und eignet sich wunderbar zum Schnorcheln, es gibt kleine, versteckte Strände und einige wenige, antike Häuschen. Im Hafen kann man lecker essen gehen. In Griechenland bestellt man wie in anderen Mittelmeerregionen viele verschiedene Gerichte, stellt sie in die Mitte des Tisches und teilt diese miteinander.

An meinem freien Tag habe ich die Gelegenheit genutzt, um Athen zu erkunden. Mit dem Zug kommt man bequem in ca. 40 Minuten bis ins Zentrum und kann die Stadt erkunden. Ein Must-do war der Besuch der Akropolis - abgesehen von den beeindruckenden antiken Bauwerken hat man von dort einen fantastischen Blick über ganz Athen und die Umgebung. Dann habe ich mich einfach treiben lassen und die Stadt zu Fuß erkundet. Ich habe die Atmosphäre genossen und doch sehr bald meine schmusebedürftigen Samtpfoten vermisst. Also schnell zurück und weiterkuscheln.

Es war eine intensive und dennoch entspannte Woche: ich habe das Gefühl, viel gesehen und erlebt zu haben, sowohl innerhalb des Projekts als auch in der freien Zeit vom Land selbst. Ich habe tolle Menschen aus aller Welt kennenlernen dürfen, die sich alle mit viel Leidenschaft im Tierschutz engagieren. Das Schönste war für mich, 24 Stunden am Tag mit Katzen zusammen sein zu dürfen. Es war immer jemand zum Kuscheln da, man bekommt so viel zurück und muss nicht viel geben. Den Futternapf befüllen reicht schon ;) Ich möchte auf jeden Fall gern wiederkommen und länger bleiben. Eine Woche verging viel zu schnell. Ich wünsche allen Miezen, dass sie bald ein wunderbares „Für Immer zu Hause“ finden, jede einzelne hat es verdient!

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