Natucate

Projekt­be­such Sri Lanka: Schutz des Asiati­schen Elefanten

Natucate on Tour: Erfahrt in diesem Bericht mehr über die Eindrücke von Natucate-Ambassador Katharina, die 2018 unserem Artenschutzprojekt in Sri Lanka einen Besuch abgestattet hat.

Ann-Kathrin
News
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Tropische Traumstrände, sattgrünes Hochland, zahlreiche Wildtiere und ein faszinierendes kulturelles Erbe – Sri Lanka bezaubert durch ein eindrucksvolles Zusammenspiel aus Kultur, Landschaft und Wildlife. Doch ebendieses Wildlife kollidiert in hohem Maße mit der ansässigen Bevölkerung des Inselstaats, sodass sich Sri Lanka mit dem Human-Wildlife-Konflikt einer echten Herausforderung gegenübersieht. Durch diesen wird der ohnehin gefährdete Bestand des Asiatischen Elefanten noch weiter zurückgedrängt.

Unser Artenschutzprojekt nahe des Wasgamuwa Nationalparks im Herzen der Insel hat sich den Schutz dieser beeindruckenden Tiere zum Ziel gesetzt. Im Frühjahr 2018 machte sich Natucate-Ambassador Katharina auf den Weg nach Südasien, um sich ein Bild vom Projekt und seiner Arbeit zu verschaffen.

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Review

Anreise Freiwilligenarbeit Sri Lanka

Nach ihrer Ankunft am Colombo International Airport brach Katharina per Selfdrive auf zum Volunteercamp. Ihr Weg führte sie über verschlungene Straßen, vorbei an kleinen Ortschaften und durch bergige Landstriche. „Landschaftlich ist es einfach wunderschön. Ab Hasakala hat man das Gefühl in das wahre Sri Lanka einzutauchen. Viele Reisfelder, ursprüngliche Dörfer und zahlreiche Flüsse und Seen – eine herrliche Strecke! Aber Achtung, nicht vergessen: es herrscht Linksverkehr.“

Das Camp selbst liegt nahe einem Dorf auf einem kleinen Hügel. Von diesem aus bietet sich ein traumhafter Blick über ein nicht weit entfernt gelegenes Wasserreservoir. Vor Ort traf Katharina auf die Mitarbeiter und das internationale Freiwilligenteam: Aus England, Neuseeland, Australien und den Niederlanden waren junge Leute angereist, um das Projekt zu unterstützen. Nach einem gemeinsamen Lunch mit den anderen Volunteers und einer kurzen Siesta startete am Nachmittag schließlich die erste Aktivität für Katharina.

Unterkunft

Das Field House für die Volunteers liegt in etwa vier Kilometern Entfernung zum Wasgamuwa Nationalpark. Es ist äußerst einfach eingerichtet, bietet jedoch das notwendige Equipment. Das Haus ist offen gestaltet und verfügt über zwei Schlafsäle, die nach Geschlechtern getrennt sind. Jedes der Betten hat sein eigenes Moskitonetz. Auch geschlechtergetrennte Toiletten und Duschen sind vorhanden.

Jeden Tag werden die Freiwilligen und Mitarbeiter mit Frühstück, Mittag- und Abendessen versorgt. Trinkwasser, Kaffee und Tee sind den ganzen Tag über erhältlich. Um effektiv am Projekt teilnehmen und eine erfolgreiche Lernerfahrung machen zu können, ist den Teilnehmern der Konsum von Alkohol (Bier) nur am Wochenende gestattet. Ein Kühlschrank steht bereit, den die Volunteers stets nutzen können.

„Jeder, der Teil dieses Projekts sein möchte, muss sich auf wirklich sehr einfache Unterkunftsstandards einstellen. Es ist jedoch alles da, was man braucht. Wirklich großartig ist der Blick auf das nahegelegene Wasserreservoir – und nicht zu vergessen, die vorherrschende Vogelvielfalt!“

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Das Projekt - Freiwilligenarbeit Elefanten

Der erste Projekttag beginnt nach dem Frühstück grundsätzlich mit einer Einweisung der neuen Volunteers: Es werden Projektarbeit und -ziele vorgestellt sowie die Campregeln erläutert. Im Anschluss an das Briefing setzt schließlich die Praxis ein. Welche Aktivität im Folgenden aufgenommen wird, richtet sich nach dem jeweiligen Tag. So wohnte Katharina an ihrem ersten Nachmittag der „Elephant Observation“ bei. „Gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern sind wir zu einem größeren Wasserbecken gefahren, das in etwa 20-minütiger Entfernung zum Camp liegt. Hier trafen wir dann tatsächlich relativ schnell auf einige Elefanten, die zunächst jeder für sich beobachtete. Nach einiger Zeit wurde uns Stift und Papier ausgehändigt und wir dokumentierten Zustand und Verhalten der Tiere. Nachdem diese dann weitergezogen und keine weiteren Elefanten mehr in Sicht waren, traten wir den Rückweg zum Camp an.“

Für den nächsten Morgen war eine „Fence Patrol“ vorgesehen. Hierzu fuhr Katharina mit dem Team und einem Mitarbeiter zu einer kleinen Papaya-Farm. Um das Farmgelände war ein Zaun gezogen worden, um die Elefanten am Eindringen zu hindern. Anschließend arbeitete sich die Gruppe am Zaun entlang und notierte etwaige Beschädigungen. „Nachdem wir den Zaun gewissenhaft kontrolliert hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zur Unterkunft. Beschädigungen konnten wir dieses Mal keine ausmachen.“ Nach der Rückkehr zum Camp, einer Stärkung zum Mittag und kurzer Verschnaufpause wurde am Nachmittag die zweite Elephant Observation unternommen.

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Katharinas letzte Aktivität am darauffolgenden Morgen war schließlich das Birding. Es wurde erneut die Papaya-Farm vom Vortag angesteuert und damit begonnen, alle Vögel zu dokumentieren, die sich in unmittelbarer Nähe zum Farmland oder den Plantagen befanden. „Man startet an einem Punkt, verweilt dort 15 Minuten und dokumentiert alle Vögel, die man sieht oder hört. Dann verschiebt man seinen Standort um 100 bis 200 Meter und wiederholt das Ganze. Acht Standorte und eine Vielzahl von Vögeln später beendet man die Aufgabe und kehrt zur Unterkunft zurück.“

Da das Projekt in unmittelbarer Nähe zum Wasgamuwa Nationalpark liegt, finden die Tätigkeiten teilweise auch im Park statt – so ist pro Volunteer ein Besuch im Nationalpark inbegriffen. Am Wochenende pausiert das Projekt in der Regel und die Teilnehmer haben die Möglichkeit, eigenen Freizeitbeschäftigungen nachzugehen.

Katharinas Fazit

„Das Projekt widmet sich mit viel Hingabe dem Schutz des Asiatischen Elefanten. Wer am Projekt teilnimmt, darf sich auf wunderschöne Landschaften, tägliche Ausflüge und freundliche Mitarbeiter freuen. Gleichzeitig muss man jedoch damit rechnen, in sehr einfachen Verhältnissen zu leben und oftmals sehr viel Geduld bei den anfallenden Aufgaben aufbringen zu müssen. Als Teilnehmer habe ich festgestellt, dass das Klima natürlich auch ganz schön anstrengend werden kann: Auch wenn sich die physischen Arbeiten in Grenzen halten, können die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit körperlich schon etwas zu schaffen machen.

Interessenten am Projekt sollten weiterhin bedenken, dass aufgrund der Lage des Field Houses Freizeitmöglichkeiten sehr limitiert sind. Viele Volunteers verbringen ihre freie Zeit im Camp mit Lesen oder Gesellschaftsspielen. Alles in allem verspricht das Projekt meiner Erfahrung nach eine bereichernde Zeit und ein echtes Naturerlebnis.“

Aus unserem Blog