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Sabba­tical: Wie die Auszeit gelingt

Sabbatical: In diesem Gastbeitrag von Auszeitberaterin Christa Langeheiter erfahrt Ihr mehr darüber, was hinter der Sehnsucht nach einer beruflichen Auszeit steckt und wie sie gelingen kann.

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Ratgeber
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Von Christa Langheiter, Auszeitberaterin, Autorin des Ratgebers „Mut zur Auszeit“

Nach Jahren beruflichem Einsatz endlich bis dato ungelebte Träume wie eine Weltreise verwirklichen. Mehr Zeit für persönlich Wichtiges wie Familie, Natur oder Spiritualität haben. Oder einmal für längere Zeit nach dem eigenen Rhythmus leben. Die Motive für eine längere berufliche Auszeit sind vielfältig, und immer mehr Menschen wollen diese Sehnsüchte nicht länger unterdrücken.

Gleichzeitig steigt die Burnout-Rate in den letzten Jahren in astronomische Höhe. Deutlicher geht es kaum: der Mensch bekundet, dass er so nicht mehr arbeiten kann und will. Eine Auszeit ist dann keine freiwillige Angelegenheit mehr, sondern ein Muss, damit die Quelle wieder gefüllt wird und wieder aus ihr geschöpft werden kann statt sich permanent zu erschöpfen.

Wie aber gelingt eine längere berufliche Auszeit, ob sie nun freiwillig oder notwendig ist? Und wie kann der positive Auszeiteffekt zu nachhaltigen Veränderungen führen?

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Organisation und Finanzen

Grundsätzlich gibt es keinen Anspruch auf eine längere berufliche Auszeit, daher ist es unumgänglich, gemeinsam mit dem Arbeitgeber eine passende Regelung für beide Seiten zu finden. Es sei denn, man kündigt und macht sich so unabhängig. Jedenfalls wird ein Arbeitgeber sicher eher einer Auszeit zustimmen, wenn er die Chance sieht, einen motivierteren, erholten Mitarbeiter mit neuen Perspektiven zurückzubekommen.

Außerdem wird er sein Ja eher geben, wenn gut zu regeln ist, wer in der Auszeit des Mitarbeiters dessen Agenden übernimmt. Ist dies schwierig wie häufig bei sehr spezifisch qualifizierten Mitarbeitern in kleinen Unternehmen, ist es möglicherweise sinnvoll, sich mit einer kürzeren Auszeit von ein paar Monaten zu begnügen. Eine kürzere Auszeit ist auch finanziell weniger herausfordernd, denn meist muss man ja mit weniger Geld in der Auszeit auskommen. Die Länge der Auszeit sollte jedenfalls auch mit den finanziellen Möglichkeiten kompatibel sein, sonst kann unnötiger Stress durch finanziellen Druck entstehen.

Umgebung

Als Auszeitnehmer sollte man auch vorbereitet sein, dass einem Gegenwind entgegen bläst. Kollegen oder Freunde würden vielleicht selber gerne eine Auszeit machen, wagen diesen Schritt aber selbst nicht. Wenn die Umgebung also negativ auf Auszeitwünsche reagiert, steckt häufig Neid dahinter. Oder auch Angst. Häufig in Form von Eltern oder anderer Menschen, die sich verantwortlich fühlen für den Auszeitnehmer. Die eigenen Motive zu erklären, kann helfen, die Umgebung positiv zu stimmen.

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Zeit und Kontakte

Eine längere Auszeit ist eine große Veränderung. Plötzlich so viel Zeit zur Verfügung zu haben, muss oft erst gelernt werden. Ein halbes Jahr einfach nichts tun und alles nur kommen lassen, ist für viele eine zu große Herausforderung. Daher ist es hilfreich, sich gut zu überlegen, wie viel Struktur die Auszeit braucht und wie viel man verplanen möchte.

Täglich in die Arbeit zu gehen, bedeutet auch, dass man laufend Kontakte mit Menschen hat. Diese selbstverständlichen Kontakte fallen in der Auszeit weg. Mit wem wird man in der Auszeit regelmäßig Kontakt haben?

Ende und Anfang

Wer etwa am Tag vor der Rückkehr an den Arbeitsplatz von einer 6-monatigen Asienreise zurückkehrt, verhindert durch den plötzlich wieder auf einen niederprasselnden Alltag einen nachhaltigen Auszeit-Effekt. Daher ist für einen nachhaltigen Auszeit-Effekt unumgänglich, genügend Zeit für den Übergang von der Auszeit in die Arbeit einzuplanen. Ebenso das, was man in der Auszeit für sich als wohltuend entdeckt hat – ob Joggen, Freunde treffen oder sich gesund ernähren – auch im Arbeitsalltag umzusetzen. Denn was hilft der beste Auszeiteffekt, wenn einem nach zwei Monaten schon wieder nach einer Auszeit ist?

Wer seine kostbare Auszeit optimal nutzen möchte und Begleitung sucht im Dschungel der Auszeitfragen, für den kann eine Auszeitberatung eine gute Investition sein.

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