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Giraffen: Höchste landle­bende Tiere der Welt

Die Giraffe ist ein afrikanisches Säugetier aus der Ordnung der Paarhufer und gilt als das höchste landlebende Tier der Welt. Erfahre mehr über sie im folgenden Natucate-Blog.

Ann-Kathrin
Wissen
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Die Giraffe ist ein afrikanisches Säugetier aus der Ordnung der Paarhufer. Sie ist das höchste landlebende Tier der Welt. Zur Unterscheidung vom verwandten Okapi (der "Waldgiraffe") wird sie manchmal auch als Steppengiraffe bezeichnet.
Das Wort Giraffe stammt aus dem Arabischen Zarāfa und bedeutet »die Liebliche«. Die Römer nannten die Giraffe camelopardalis, weil sie sie an eine Mischung aus Kamel und Leopard erinnerte

Bullen können bis zu 5,5 m hoch werden und bis zu 900 kg wiegen, die Schulterhöhe beträgt zwischen 2,0 und 3,5 m. Die Kühe sind etwas kleiner und leichter. Der Hals der Giraffen ist extrem lang, trotzdem besteht die Halswirbelsäule, wie bei fast allen Säugetieren, aus sieben Halswirbeln, die jedoch stark verlängert sind. Der lange Hals bedeutet eine Herausforderung für das Kreislaufsystem der Giraffe: Schließlich muss das Gehirn mit genügend Blut versorgt werden. Deshalb muss das Herz der Giraffen besonders leistungsstark stark. Es kann 60 Liter Blut pro Minute durch den Körper pumpen, wiegt 12 kg und sorgt für einen Blutdruck, der dreimal so hoch ist wie beim Menschen. Das Muster des Haarkleids besteht aus dunklen Flecken, die sich von der helleren Grundfarbe abheben. Je nach Unterart variiert die Form und Farbe der Flecken. Die Unterseite ist hell und ungefleckt. Sowohl Giraffen-Bullen als auch Kühe tragen zwei zapfenartige Hörner auf dem Kopf, die oben mit Haaren bedeckt sind.

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Giraffen können schnell rennen und erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 55 km/h, sind also über kurze Distanzen schneller als ein Rennpferd. Sie bevorzugen festen Untergrund, sumpfige Gegenden werden gemieden, Flüsse stellen für die Tiere unüberwindbare Hindernisse dar.

Der Körperbau und die Physiologie ermöglichen der Giraffe ihre Ernährungsweise: Giraffen sind Laubfresser und bevorzugen Blätter und Triebe aus den Kronenregionen der Bäume, besonders von Schirmakazien. Die Giraffe ergreift einen Zweig mit ihrer Zunge, führt ihn in das Maul und weidet durch Zurückziehen des Kopfes die Blätter ab. Zunge und Lippen sind so beschaffen, dass sie trotz der dornigen Äste unbeschadet bleiben. Jeden Tag nimmt eine Giraffe ca. 30 kg Nahrung zu sich; hierfür benötigt sie sechzehn bis zwanzig Stunden. Trotz des langen Halses sind Giraffen Wiederkäuer. Der Flüssigkeitsbedarf wird zum größten Teil aus der Nahrung gedeckt, Giraffen können daher wochenlang ohne Wasserzugang überleben. Wenn sie trinken, müssen sie ihre Vorderbeine weit spreizen, um den Kopf weit genug senken zu können. Ebenso verfahren sie, wenn sie Nahrung wie Gras vom Boden äsen, was sie allerdings nur selten und unter ungünstigen Umständen tun.

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Weibliche Giraffen leben in lockeren Herden. Sie tun sich üblicherweise zu Herden von 4 bis 32 Tieren zusammen, die Zusammensetzung in der Gruppe wechselt jedoch oft. Junge Männchen formen vor der Geschlechtsreife eigene Verbände, ehe sie zu Einzelgängern werden. Bullen leben nur zeitweise in Herden und sind ansonsten Einzelgänger. Treffen zwei Bullen aufeinander, kommt es meistens zu einem ritualisierten Kampf, bei dem die Tiere nebeneinander stehen und ihren Kopf gegen den Hals des Konkurrenten schlagen. Zur Paarungszeit können solche Kämpfe aggressiver ausfallen.

Die Tragzeit dauert 14–15 Monate. In der Regel wird nur ein einziges Kalb geboren. Die Geburt erfolgt im Stehen, so dass die Neugeborenen aus 2 m Höhe zu Boden fallen. Gleich nach der Geburt sind Giraffen etwa 1,8 m hoch und 50 kg schwer. Sie stehen innerhalb einer Stunde fest auf ihren Beinen und fangen nach wenigen Stunden an zu laufen. Allerdings werden die Kälber erst nach 2 bis 3 Wochen mit der Herde vereint.

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Ein Kalb bleibt etwa eineinhalb Jahre bei seiner Mutter. Mit vier Jahren wird es geschlechtsreif, mit sechs Jahren erreicht es die volle Größe. In der Wildnis können Giraffen 25 Jahre, in Gefangenschaft 35 Jahre alt werden.

Gegen Raubtiere verteidigen sich ausgewachsene Giraffen mit Schlägen ihrer Hinter- und Vorderläufe, die für den Angreifer durchaus tödlich sein können. Daher werden Giraffen nur selten angegriffen. Jungtiere fallen dagegen häufig Löwen, Leoparden, Hyänen und Wildhunden zum Opfer. Trotz des Schutzes durch die Mutter erreichen nur 25-50% der Jungtiere das Erwachsenenalter.

Heute sind Giraffen fast überall selten. Nur in den Staaten Ostafrikas und südlich der Sahara gibt es reichhaltige Bestände. Allein im Serengeti-Nationalpark leben etwa 13.000 Giraffen. Die IUCN führt die Giraffe als "von Schutzmaßnahmen abhängig". Allerdings sind manche Unterarten vom Aussterben bedroht, wie die nachfolgende Sektion beschreibt.

Übrigens: Giraffen verbringen ihr ganzes Leben im Stehen. Sogar Ruhe und Schlafphasen werden im Stehen begangen, denn einmal liegend, ist es der Giraffe nicht mehr möglich, aufzustehen.

Wenn auch Du die eindrucksvollen Tiere in freier Wildbahn erleben möchtest, dann eröffnen Dir zahlreiche Natucate-Projekte und -Reisen, wie etwa ein Ranger-Kurs in Kenia, eine Safari in Sambia oder eine Botswana-Reise ins Okavango Delta die Möglichkeit dazu.

Quellenangaben

Transafrika
Planet Wissen
http://www.natur-lexikon.com/

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