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Wilderei in Latein­ame­rika: Eine ernste Bedrohung

Das grausame Geschäft der Wilderei: Während vielen Menschen das Wildereiproblem in Afrika bekannt ist, ist nur wenigen jenes in Lateinamerika bewusst. Erfahre mehr dazu in unserem Blogbeitrag

David
Wissen
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In Filmen, Magazinen und örtlichen Tiergeschäften können sie bewundert werden: anmutige, buntgefiederte Aras. Viele Menschen wünschen sich einen solchen Vogel als Haustier und glauben ein Tier zu kaufen, das in Gefangenschaft geboren wurde – was bereits schlimm genug klingt, ist jedoch noch schlimmer: vor allem in Lateinamerika sind diese Vögel häufig die Opfer von Wilderern.

Insbesondere Vögel aus Südamerika und der Karibik werden aufgrund ihres farbenfrohen Federkleids oder einzigartiger Merkmale wie etwa ihres Gesanges für die schönsten Vögel gehalten. Nicht wenige Leute streben danach, einen südamerikanischen Vogel zu Hause zu halten und wenn sie einen solchen erwerben, glauben sie, dass er in Gefangenschaft gezüchtet wurde. Eine Tatsache, derer sich viele jedoch nicht bewusst sind: genau diese Vögel fallen der Arbeit von Wilderern zum Opfer.

Nicht nur eine Bedrohung in Afrika

Während der Großteil der Menschen über die Wilderei in Afrika im Klaren ist (wie z.B. über Elefanten und die Jagd auf ihre Elfenbeinstoßzähne), ist vielen wiederum jene in Lateinamerika nicht bewusst. Wilderer jagen und sperren Papageien, Schildkröten und Affen ein und verkaufen diese dann oftmals illegal weiter; meistens auf Schwarzmärkten und für Unmengen von Geld. Eine von fünf Arten auf unserer Erde ist mittlerweile vom Aussterben bedroht; führende Biologen befürchten, dass es am Ende des Jahrhunderts sogar 50% der Spezies sein werden – ein trauriges Phänomen, welches allein vom Menschen verursacht wird.

Qualvolle Tiertransporte

Die Tiere haben in den meisten Fällen unter unzumutbaren Transportbedingungen zu leiden: So werden etwa die Schnäbel und Füße von Papageien zusammengeklebt und die Tiere danach in Plastikbehälter gestopft. Babyschildkröten werden so in ihre Eierschale geklebt, dass sie sich nicht bewegen können und werden in kleinen Behältern zu Dutzenden transportiert. Wilderer töten die Tiere, die sie aus der Natur rauben, sogar absichtlich: In einem Fall wurden 400 Leguane in einer Holzkiste zurückgelassen – zwei Wochen lang ohne Futter, Wasser oder Tageslicht, weil ein Dealer die Abmachung abgesagt hatte. In der Folge starb die Hälfte der Tiere. Viele Tiere sind so krank, dass sie nicht mehr gerettet werden können, da ihre Chancen auf Heilung gleich null stehen.

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Eine Gefahr für die Menschheit

Die Wilderei ist zudem eine echte Gefahr für die menschliche Gesundheit: Während immer mehr nichtheimische Tiere in andere Länder importiert werden, laufen wir Gefahr, uns mit zumindest vorerst nicht behandelbaren Krankheiten zu infizieren, bei deren Träger es sich um diese nicht landestypischen Tierarten handelt. Man beachte: 75% aller neuen Infektionskrankheiten (darunter SARS und Ebola) stammen von Tieren.

Mehr Tierarten betroffen als angenommen

Während die meisten Menschen glauben, dass hauptsächlich Löwen und Elefanten von Wilderern gejagt werden, sind in Wahrheit jedoch zahlreiche weitere Arten betroffen. Vor allem in Südamerika jagen und verkaufen Wilderer Echsen, Affen, Tapire, Fische, Jaguare, Kaimane und Schildkröten. In fast jedem Fall rauben Wilderer in Costa Rica Schildkröteneier aus den Nestern und verkaufen sie – auch Einheimische gehören zu den Wilderern. Der Grund liegt in der großen Population an Schildkörten, die dort leben. Vergiss nicht, dass es gerade einmal sieben Arten von Meeresschildkröten auf der ganzen Welt gibt!

Für weitere Informationen, besonders zur Wilderei von Papageien in Lateinamerika, kannst Du den Blog von Rev. Dr. Lora Kim Joyner auf One Earth Conservation besuchen und Dir selbst ein Bild von den Gefahren und Folgen machen, die durch die Wilderei ausgelöst werden.

Quellenangaben

WWF
PETA
The Guardian

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