Natucate

Bomas: Ihre Funktion im Arten­schutz

Bei einem Boma handelt es sich um eine Vorrichtung, die vorwiegend in Afrika dem Einzäunen von Wild- oder Viehbeständen dient. Erfahre mehr im Folgenden mehr über seine Funktion.

Ann-Kathrin
Wissen
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Das Boma ist eine Vorrichtung, die vorwiegend in Afrika dem Einzäunen von Wild- oder Viehbeständen dient. Im Artenschutz ist es eine wichtige Vorrichtung zur Überwachung und Regulierung bedrohter Tierbestände.

Unter dem aus der Swahili-Sprache stammenden Begriff Boma versteht man im Allgemeinen eine befestigte Einzäunung, die in Afrika insbesondere zum Schutz von privaten Viehbeständen genutzt wird. Doch auch für den Artenschutz spielen Bomas eine wichtige Rolle. Sie erfüllen dort folgende Zwecke:

  • Behutsames Gewöhnen von umgesiedelten Tieren an ihre neue Umgebung
  • Rehabilitation von kranken, verwundeten oder verwaisten Wildtieren
  • Vorbereitung von Tieren für den Transport vor einer größeren Umsiedlungsmaßnahme
  • Kontrollierte Zusammenführung/Neubildung von Rudeln – vor allem im Bereich des Wildhund-Schutzes

Man bekommt schnell den Eindruck, dass es recht simpel und kostengünstig ist, ein Boma aufzustellen, zumal es sich vermeintlich ja nur um einen Zaun handelt. Dem ist tatsächlich nicht so, da je nach Tier, das im Boma gehalten werden soll, entsprechende Zusatzmaßnahmen getroffen werden müssen. Einige Beispiele hierzu:

Sonnenuntergang in der afrikanischen Savanne
Artenschutz: Afrikanischer Wildhund
  • Elefanten-Boma: Ein ausgewachsener Elefant kann bis zu 6 Tonnen wiegen, ein einfacher Zaun kann diesen Riesen nicht zurückhalten. Es bedarf also zusätzlicher Maßnahmen, wie Elektrozäune, die in der Regel durch Solaranlagen mit Strom versorgt werden.
  • Wildhund-Boma: Wildhunde sind sehr gut im Graben. Ein Elektrozaun allein ist also nicht ausreichend, um die Tiere am Ausbrechen zu hindern. Als Maßnahme wird auf der Innenseite des Geheges meist ein unterirdisches Gitter verlegt. Falls ein Hund anfängt ein Loch zu graben, wird er also schnell auf ein Hindernis stoßen.
  • Geparden-Boma: Geparden sind in der Lage sehr hoch zu springen. Ein Geparden-Boma muss also besonders hoch gebaut werden, um zu verhindern, dass die Tiere einfach über den Zaun springen.
  • Löwen-Boma: Eine Besonderheit beim Löwen-Boma ist der Sichtschutz um das Gehege herum. Zwar werden die Tiere während der Zeit ihrer Gefangenschaft vom Menschen gefüttert, allerdings sollten sie niemals beginnen, die Nahrungsaufnahme mit dem Menschen zu assoziieren. Der Sichtschutz ermöglicht es, die Nahrung in das Gehege zu befördern, ohne dass der Mensch dabei vom Löwen optisch wahrgenommen wird.
Artenschutz: Ein Loewenmaennchen folgt einem Loewenweibchen durch die Savanne

Hin und wieder kommt es vor, dass wilde Tiere von außen versuchen, in das Boma einzudringen, um an Nahrung oder Wasser heranzukommen. Um dies zu verhindern, muss der Zaun auch von außen gut gesichert werden. Wasserleitungen, die in das Innere des Geheges führen, müssen zudem so befestigt werden, dass sie nicht von Elefanten aufgebrochen werden, die versuchen, an das Wasser heranzukommen.

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