Natucate

Ranger­kurs Afrika – Daria

Daria hat unseren Professional Field Guide im südlichen Afrika erfolgreich absolviert. In ihren Berichten, die sie während ihrer Zeit im Busch verfasste, zieht sie Zwischenfazite ihres unvergesslichen Jahres.

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Erfah­rungs­be­richte
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Teil I

Seit über einem Monat befinde ich mich nun in Südafrika und bin dabei, die Ausbildung zum Professional Field Guide zu absolvieren. Die ersten vier Wochen über fand der Kurs in Selati statt, einem wunderschönen Reserve, in dem es nur wenige Lodges gibt. Das Camp ist zwar relativ einfach, aber trotzdem sehr gemütlich und bietet alles, was man braucht.

Vor allem mehr als genug leckeres Essen! Das Schönste sind aber die zahlreichen Bush Walks und Game Drives! Schon nach der ersten Woche waren bereits wir Schüler an der Reihe, diese zu führen (natürlich noch mit Hilfe und Anleitung der Kurs-Instructors).

Während der Aktivitäten erlebt man Unglaubliches! Neben sämtlichen Vögeln, Pflanzen und Bäumen, sieht man auch Elefanten und Nashörner aus nächster Nähe und lernt, wie man sich bei diesen Tierbegegnungen zu verhalten hat. Langeweile kommt demnach nie auf! Und gerade als wir uns an das Camp und das Reserve gewöhnt hatten, hieß es auch schon wieder Abschied zu nehmen – da nun Karongwe auf uns wartet!

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Teil II

Karongwe - Oktober 2017

Nachdem wir Selati verlassen hatten, ging es erstmal in eine kleine Stadt, in der wir beispielsweise unsere persönlichen Essensvorräte wieder aufstocken konnten. Auch wenn wir nur in einer kleinen Stadt waren, hat es sich doch nach nur 4 Wochen im Busch recht befremdlich angefühlt, wieder durch die Läden zu bummeln. Nach unserem kleinen Exkurs sind wir dann endlich nach Karongwe gefahren, wo neue Instructors und natürlich das neue Camp auf uns warten!

Das Camp ist sehr schön und bietet sogar größere Zelte. Das Reserve ist ähnlich wie Selati mit vielen Büschen und Sträuchern übersehen. Jedoch haben wir hier mehr Glück mit Raubkatzen und sehen also endlich Löwen, Leoparden und Geparden aus nächster Nähe!

Von unserem Tagesablauf hat sich zum Glück nichts geändert, jedoch wissen wir alle, dass es jetzt wohl ein bisschen mühevoller werden wird, da bereits die theoretische Prüfung vor der Tür steht! Das heißt, viel lernen am Nachmittag und höchste Aufmerksamkeit während der Aktivitäten! Im Test werden dann sämtliche Module abgefragt, die zum Beispiel Tierverhalten, Geologie, Pflanzen und natürlich sämtliche Tiere, wie Reptilien, Säugetiere und Insekten beinhalten. Und nur ein paar Tage später steht für die Schüler des 55-Tage Kurses auch schon die praktische Prüfung an.

Zum Glück hat diese jeder auf Anhieb bestanden und wir können an Halloween eine kleine Party feiern! Doch leider bedeutet dies auch, dass bald wieder ein Abschied bevor besteht. Dieses Mal nicht nur vom Camp und den Instructors, sondern auch von uns Mitschülern untereinander. Für ein paar ist die Zeit im Busch leider schon vorbei und der Rest hat eine Woche frei, bis es in Mashatu in Botswana wieder weitergeht!

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Teil III

Nachdem eine lange Woche endlich vorbei ist, treffen wir uns alle in Mashatu, Botswana wieder. Das Land unterscheidet sich sehr von den Reservaten, in denen wir bisher waren. Es ist relativ flach und weniger mit Bäumen und Büschen bewachsen. Es wird auch das Land der Riesen genannt, weil das Gebiet für seine Mashatu- und Baobabbäume und Elefanten bekannt ist.

Das Camp ist sehr schön, direkt am Fluss gelegen und man riecht ständig den guten Duft der wilden Salbeifelder. Hier werden wir nun jede Woche einen anderen Kurs haben.

Begonnen wird mit Basic Birding. Über die letzten 2 Monate hinweg haben wir zum Glück schon ein paar Vögel gelernt, aber hier wird es etwas detaillierter. Morgens und nachmittags haben wir wie bisher Aktivitäten wie Game Drives oder Walks, jedoch konzentrieren wir uns hierbei fast ausschließlich auf Vögel, die wir sehen.

Zwischen diesen Aktivitäten haben wir Unterricht, bei dem wir zum Beispiel die Anatomie von Vögeln lernen. Am Ende der Woche schreiben wir einen Test, bei dem wir jeweils 50 Vögel von Bildern identifizieren müssen und weitere 50 nur anhand ihres Gesangs. Mit etwas Lernen war das aber für keinen aus unserer Gruppe ein Problem.

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In der darauffolgenden Woche geht es um das Spurenlesen, wahrscheinlich für die meisten von uns der interessanteste Kurs. Unterrichtet werden wir von speziell ausgebildeten Trackern. Auch hier haben wir viele Unterrichtseinheiten, in denen wir lernen, wie wir die Spuren am besten identifizieren können und lernen natürlich auch in der Praxis.

Der Test am Ende der Woche dauert den ganzen Tag. Während wir im Reservat unterwegs sind, werden wir spontan nach sämtlichen Spuren gefragt, die wir dem jeweiligen richtigen Tier zuordnen müssen. Nachdem die Ergebnisse ausgewertet werden, was ein paar Wochen dauern kann, da es verschiedene Schwierigkeitsgrade gibt, wird jeder Einzelne entsprechend eingestuft.

Der letzte Kurs ist für uns Navigation und Orientierung. Dabei geht es im Wesentlichen um den richtigen Umgang mit dem Karten lesen und wie man sich im Busch am besten orientieren kann. Hier schreiben wir einen theoretischen Test und bekommen eine kleine praktische Aufgabe, in der wir uns beweisen müssen. Interessant wird jedoch die letzte Woche für uns alle, denn jetzt müssen wir unsere praktische Prüfung vollziehen.

Jeder aus unserer Gruppe wird einen Game Drive absolvieren, bei dem ausgewählte Schüler und der Prüfer wie Gäste behandelt werden. Dabei müssen so viele Module wie möglich untergebracht werden. Für diejenigen, die beim ersten Mal ein paar Probleme hatten, gibt es noch eine zweite Chance, bei der man sein Können unter Beweis stellen kann.

Nachdem jeder seine Prüfung hinter sich hatte, geht es schlussendlich wieder nach Südafrika. Dort haben wir ein paar Tage Schießtraining, die Prüfung dafür ist jedoch erst während dem nächsten Kurs in Makuleke.

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Teil IV

Makuleke – Januar 2018

Nach drei Wochen Weihnachtspause trifft sich unsere Gruppe endlich wieder zusammen in Johannesburg. Von dort aus geht es nach Makuleke, wo wir unseren letzten großen Teil des Kurses absolvieren. Hierbei geht es um die Qualifikation für den Back-up Trails Guide. Das heißt, dass wir in den nächsten Wochen sehr weite Strecken zu Fuß zurücklegen – und das im südafrikanischen Hochsommer! Außerdem erfahren wir bald, wo wir unser Praktikum durchführen werden.

Auch bei diesem Kursteil steht uns am Ende wieder eine theoretische und eine praktische Prüfung bevor. Zusätzlich müssen wir auch eine Schießprüfung absolvieren.

Deswegen erkunden wir in den nächsten drei Wochen jeden Morgen für ca. fünf Stunden den Busch, was am Nachmittag für ca. drei Stunden wiederholt wird. Dazwischen bekommen wir natürlich wieder zahlreiche Mahlzeiten. In dem täglichen Theorieunterricht lernen wir verschiedene Module, die ein Back-up Guide beachten muss, besonders in Hinsicht auf Begegnungen mit den Big 5.

Praktisch wenden wir das Gelernte dann auf den täglichen Bushwalks an. Jedes Mal darf ein Schüler, unter den Augen des Instructors, die Position als Back-up einnehmen. Dabei hat er die Aufgabe, Spuren und Hinweise von verschiedenen Tieren zu erkennen und mit seinem Lead Guide zu kooperieren, um die Sicherheit von uns als „Gäste“ zu gewährleisten. Zwischenzeitlich üben wir auch noch einmal das Schießen mit unseren Lehrern.

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Nach ein paar Wochen steht dann zunächst die theoretische Prüfung an, die aus zwei Teilen besteht. Zum einen die Grundlagen, die zu einem „Bushwalk“ gehören. Hier werden zum Beispiel Fragen zur Orientierung und zum Verhalten der Tiere abgefragt. Und zum anderen Fragen bezüglich des Umgangs mit dem Gewehr. Noch am selben Tag erhalten wir die Ergebnisse dafür und erfahren, dass alle den Test bestanden haben.

Ein paar Tage später ist dann die Schießprüfung dran. Dabei muss man fünf verschiedene Übungen bestehen, die jedes Mal etwas schwerer werden und mehr von uns Schülern abverlangen. Diese Prüfung lässt sich zum Glück am nächsten Tag wiederholen, falls man nicht gleich bestehen sollte.

Direkt danach folgen schon die praktischen Prüfungen. Auch hier bestehen alle erfolgreich und inzwischen weiß jeder, wo er seine Praktikumszeit absolvieren wird. Für mich geht es zu einer Lodge, die Reitsafaris anbietet. Manche Schüler haben sich entschieden, im Umwelt- oder Tierschutz zu arbeiten, während andere Safari Lodges bevorzugen.

Nachdem wir unseren letzten Abend alle zusammen am Lagerfeuer verbracht haben, heißt es dann am nächsten Morgen erneut Abschied zu nehmen. Das nächste Mal wird unsere Gruppe erst wieder zur Abschiedsfeier des Kurses in einem halben Jahr zusammenkommen.

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