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Freiwil­li­gen­ar­beit: Unser Arten­schutz­pro­jekt in Südafrika im Detail

In diesem Blog erhältst Du detaillierte Hintergrundinformationen zu den Inhalten und Volunteeraufgaben unseres Freiwilligenprojekts in Zululand, Südafrika.

Ann-Kathrin
News
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Worum geht es in unserem Artenschutzprojekt in Südafrika?

Unser Freiwilligenprojekt beschäftigt sich primär mit dem Monitoring bedrohter und prioritärer Arten im südlichen Afrika. Die Monitoring-Aktivitäten beinhalten dabei die Gewinnung, Analyse und Aktualisierung riesiger Datenmengen, was dazu dient, das Fällen kritischer Entscheidungen bezüglich bestimmter Artenschutzmaßnahmen zu erleichtern.

Ein zweiter Inhaltspunkt des Projekts ist das Einfangen und Umsiedeln von gefährdeten Arten, damit diese in geschützten Gebieten ein neues und sicheres Zuhause finden können. Auch werden technologische Maßnahmen zum Kampf gegen die Wilderei entwickelt und angewendet, die in Notfallsituationen zum Einsatz kommen.

Zuletzt setzt das Projekt auf die Interaktion mit Menschen, die ganz in der Nähe von Biodiversitäts-Hotspots leben; also an Orten, die eine hohe Zahl an endemischen Pflanzen- und Tierarten aufweisen und deren Natur in besonderem Maße bedroht ist. Ziel ist es, den Bewohnern wertvolles Wissen über ein friedliches Zusammenleben mit den umherziehenden Arten zu vermitteln.

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Was steckt hinter dem Monitoring von gefährdeten und prioritären Arten?

Monitoring erweist sich als effektive Methode, Tierbewegungen und -demographieentwicklungen zu verfolgen und somit über deren Ökologie und Bestandsstrukturen zu lernen. Monitoring ermöglicht das Beobachten und Aufzeichnen von Verhaltens- und Fressmustern. Diese Erkenntnisse können im Anschluss für wissenschaftliche Zwecke verwendet werden. Intensives Monitoring erlaubt ferner, Vorhersagen über Bewegungsmuster und mögliche Ausbreitungen von Individuen (insbesondere von Wildhunden) zu treffen, die im Wildlife Management bei der Entscheidungsfindung hinsichtlich geeigneter Artenschutzmaßnahmen helfen können. Sollten Tiere die Grenzen eines Parks überschreiten, kann dies mithilfe von Monitoring schnell festgestellt und dementsprechend gehandelt werden – die Tiere werden wieder in den Park zurückgeleitet, um Konflikten, Krankheiten und Kontakt zu Menschen und domestizierten Tieren vorzubeugen.

Auch im Kampf gegen die Wilderei spielt Monitoring eine wichtige Rolle: Tägliches und fortlaufendes Monitoring hilft dabei, innerhalb kurzer Zeit auf Zwischenfälle durch Wilderer aufmerksam zu werden. Auch können Verletzungen, die auf Kämpfe zurückgehen, schnell festgestellt werden. Im Falle der Auswilderung prioritärer Arten ist eine Evaluation des Auswilderungserfolgs von großer Bedeutung. Dabei erweist sich Monitoring als die akkurateste Erhebungsmethode, um sachkundige Artenschutzentscheidungen treffen zu können und wertvolles Wissen über zukünftige Auswilderungsprozesse zu erlangen.

Die Rolle der Volunteers

Volunteers, die nach Zululand/Südafrika kommen, erhalten eine umfassende Schulung im Umgang mit Radiotelemetriegeräten und nehmen am täglichen Monitoring von gefährdeten und prioritären Arten teil. Dabei nimmt auch die Datenerhebung eine wichtige Rolle ein. Die Freiwilligenhelfer erlernen zudem konventionelle Trackingmethoden und sammeln wertvolles Wissen über die typischen Verhaltensmuster fokaler Arten.

Aufgestellte Kamerafallen werden einmal wöchentlich kontrolliert, SD-Karten und Batterien ausgetauscht und die Bildaufnahmen nach bestimmten Tieren durchsucht und sortiert. Mindestens ein Tag der Woche wird dafür genutzt, alle gesammelten Informationen in eine Datenbank einzupflegen und zu analysieren.

Je nach Notwendigkeit und Aufenthaltsdauer können die Volunteers auch das Anlegen von Trackinghalsbändern bei gefährdeten Tieren, das Enthornen von Nashörnern (damit Wilderer diese nicht mehr töten), Gebietszählungen, Tierrettungen aus Wildererfallen, Zaun- und Straßensperrenreparaturen oder Auswilderungsprozesse unterstützen.

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